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Aus dem Verbrenner-Aus:

Sahra Wagenknechts Gespür für Themen

06.04.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Sahra Wagenknecht - man mag von ihr halten, was man will - legt den Finger in die Wunde. Sie hat verstanden, was den Bürgern unter den Nägeln brennt. Sie verteidigt den Verbrenner gegen Ampel und EU. Die Werteunion verschläft solche Chancen.

Man muss den Lösungsvorschlägen Sahra Wagenknechts und des BSW wahrlich nicht zustimmen, vor allem existieren genügend Gründe und historische Erfahrungen, einen „kreativen Sozialismus“ abzulehnen. Doch niemand kann bestreiten, dass die Frau über eine klare Analyse verfügt und zielsicher wie kein anderer Politiker links von der AfD den Finger in die Wunde legt. Jeder, der abstinent gegen den fuselschweren Absinth der Ideologie ist, weiß, dass die E-Mobilität ein Irrweg ist, der die deutsche Autoindustrie in den Abgrund reißt, die dann die vielen Zulieferer mitreißen wird. Was die geplante Zerstörung des Gasnetzes für die Energieversorgung, das ist das Verbrenner-Aus generell für den deutschen Wirtschaftsstandort: Sabotage. Oder die Fortführung der Zerstörung von Nord-Stream 2 mit anderen Mitteln und mit größeren Folgen.

In diesem Zusammenhang soll eine Zahl für nicht weniger eindeutige Zahlen stehen. Im März ging die Zulassung für E-Autos um 29 Prozent im Vergleich zum März 2023 zurück. Auch die Aktien von Herstellern von Elektroautos brechen ein. Kaum jemand will in Deutschland E-Autos kaufen, wenn er nicht das Geld zum Zweit- oder zum Drittwagen besitzt. Man könnte ja fast spotten, dass die Deutschen in ihrem Wahlverhalten, was Autos betrifft, weitaus klarer und realistischer sind als in ihren politischen Präferenzen.

Nun hat Sahra Wagenknecht vollkommen richtig erklärt: „Deutschland sollte zum Hotspot einer neuen Verbrennergeneration werden“. Der dpa sagte sie, dass das geplante Verbrenner-Aus für 2035 rückgängig gemacht werden müsse, denn es sei „ein schwerer wirtschaftspolitischer Fehler, der eine Schlüsselindustrie und viel Wohlstand in Deutschland vernichten wird.“ Wer wollte, wer kann ihr da widersprechen.

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Sie hat vollkommen recht, wenn sie konstatiert: „Dass die EU das Aus für den Verbrenner besiegelt und damit dem Siegeszug chinesischer Batterieautos in Europa den Weg bereitet hat, steht beispielhaft für die Übergriffigkeit und Inkompetenz der gegenwärtigen EU-Institutionen.“ Und natürlich für die deutschlandfeindliche Politik der Ampel. Klar moniert sie: „Dass Batterieautos wirklich die umwelt- und klimafreundlichere Alternative sind, ist angesichts des gegenwärtigen Strommixes und des ungelösten Recyclingproblems mindestens fraglich.“

Es lassen sich noch mehr Kritikpunkte ins Feld führen, so der fehlende Wiederverkaufswert, was den Gebrauchtwagenmarkt aushebelt und dadurch schwer unsozial ist. Es ist doch schizophren, wie EU und Ampel agieren, wenn sie ein Lieferkettengesetz beschließen und gleichzeitig die Augen vor der Kinderarbeit in Afrika verschließen.

In ihrem Statement weist Wagenknecht in die richtige Richtung: „Mit der dauerhaften Produktion von spritsparenden Autos könnten die heimische Industrie mit ihrem einzigartigen Knowhow und Hunderttausende gut bezahlte Arbeitsplätze geschützt werden.“ Deshalb lautet ihre Schlussfolgerung: „Deutschland sollte zum Hotspot einer neuen Verbrennergeneration werden, die alle Effizienzrekorde bricht.“

Und was hören wir derweil von der Werteunion? Richtig, Hans-Georg Maaßen wehrt sich gegen seine Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Ein wahrlich originelles Wahlkampfthema.

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