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Deindustrialisierung Deutschlands

Isar 2 sollte auf eigene Kosten weiterlaufen – doch das Habeckministerium war dagegen

04.11.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Offenbar weiß man bei PreussenElektra, wie dramatisch die Energieversorungslage ist. Doch das Angebot, das AKW Isar 2 auf eigene Kosten weiterzubetreiben, verhinderte das von Grünen gekaperte Wirtschaftsministerium. Und Söder, der eingreifen wollte, schweigt laut.

Der Betreiber des Kernkraftwerkes Isar 2, die PreussenElektra hat offenbar noch bis zuletzt darüber verhandelt, die Anlage auf eigene Kosten weiter laufen zu lassen. Damit sollte Strom für die Industrie zu einem Preis von 6 Ct/kWh geliefert werden können.

Ein Tweet mit dieser Information machte in den vergangenen Tagen die Runde in den sozialen Medien. »Erfahre eben aus gut informierten Kreisen, dass der Betreiber des Kernkraftwerks Isar 2 bis jetzt mit dem @BMWK verhandelt hat, die Anlage auf eigene Kosten weiterlaufen zu lassen, ausschließlich für die Industrie, und zu 6 Ct/kWh. Gute Idee!«

So schrieb Physiker und Energiefachmann Björn Peters auf X, ehemals Twitter. Doch der »Verhandlungspartner«, das Bundeswirtschaftsministerium lehnte offenbar brüsk ab. »Abgelehnt. Verbrecher!« So der Kurzkommentar auf X.

Zusätzlich hat Peters weitere Informationen aus der Belegschaft von PreussenElektra erhalten, die bestätigten, dass das Angebot an das Bundeswirtschaftsministerium mehrfach wiederholt wurde – worauf das Ministerium mit brüsken Abweisungen reagierte. Habeck und sein Ministerium wollen um keinen Preis der Welt, dass Deutschland preiswerten Strom zur Verfügung hat.

Eine offizielle Bestätigung ist dafür natürlich nicht zu bekommen. Zeigt doch der Vorgang zweierlei:

  • Das Wirtschaftsministerium ist von grünen Parteigängern gekapert, dort herrscht nackte Angst, dass das grüne Lieblingsprojekt »Atomausstieg« wieder kippen könnte.
  • Der Betreiber weiß um die Dramatik der Energieversorgung, hat aber Angst, die eigene Haltung öffentlich zu machen und massiv gegen die Vernichter des Industrielandes Deutschland vorzugehen.

»Wir reden hier immerhin über programmierten Selbstmord der deutschen Volkswirtschaft«, so Peters und rechnet vor: »Die Grenzkosten von Isar 2 liegen bei unter 2 Cents je kWh. Die Deckungsbeiträge bei einem Verkaufspreis von sechs Cents sind so komfortabel, dass die notwendigen Investitionskosten in wenigen Wochen wieder eingespielt würden. Sie können sich sicher sein, dass PEL rechnen kann.«

Eigentlich müsste Bayerns neuer alter Ministerpräsident Söder übernehmen und das tun, was er selbst gesagt hatte: Er hatte im April einen Tag nach der Abschaltung noch getönt, die Anlage in der Verantwortung des Landes weiterbetreiben zu wollen und forderte dafür eine Änderung des Atomgesetzes. Er könnte angesichts der Energieknappheit in seinem Bundesland einfach sein politisches Gewicht einlegen und dafür sorgen, dass Isar 2 wieder in Betrieb gehen kann.

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Doch der derzeitige Chef des Bundesamtes für die Sicherheit nuklearer Entsorgung, der erklärte Kernenergiegegner Wolfram König, fuhr Söder über den Mund: „Bundestag und alle Bundesländer einschließlich Bayern haben sich nicht nur auf den Ausstieg aus der Kernenergie verständigt, sondern auch die Endlagersuche nach wissenschaftlichen Kriterien auf den Weg gebracht.“ Der geforderte Sonderweg Bayerns widerspreche geltendem Recht und gefährde die Endlagersuche.

Maulheld Söder verstummte daraufhin. Stattdessen sollen jetzt mehr Windräder in das Bundesland Bayern gesetzt werden, das zu den Schwachwindgebieten gehört.

Jetzt fehlt fast ein Viertel des Stroms in Bayern. Woher diese erheblichen Mengen an Energie kommen sollen, weiß auch im neuen Kabinett von Ministerpräsident Söder niemand.

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