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Kurz nach CDU-Rede:

Angriff auf Claudia Pechsteins Auto

22.06.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Unbekannte haben das Auto von Claudia Pechstein attackiert. Die Eisschnellläuferin stellt einen Zusammenhang zu ihrer CDU-Rede her. Es ist der dritte Anschlag auf einen Politiker in weniger als einem Monat.

Nur wenige Tage nach ihrer CDU-Rede attackieren Unbekannte das Auto von Deutschlands bekanntester Eisschnellläuferin. Claudia Pechstein hatte sich am Wochenende den Unmut von etablierten wie sozialen Medien zugezogen, weil sie Positionen eingenommen hatte, die noch in der Prä-Merkel-Ära zum Standard in der Union gehörten.

Das Auto stand auf dem Privatgrundstück von Pechstein. Auf der Fahrerseite wurde das Fenster zertrümmert. Pechstein vermutet Schüsse, Ermittlerkreise vermuteten jedoch auch einen Schlag mit einem Nothammer. „Es ist schockierend und befremdend, dass so etwas passiert“, sagte Pechstein gegenüber der Welt.

Den Zusammenhang mit ihrer Rede stellt die Rekordsiegerin selbst her: „Ich kann mir vorstellen, dass das ein Anschlag auf mich war und dass er im Zusammenhang mit meinem Auftritt beim CDU-Konvent am vergangenen Wochenende steht“, sagte die Bundespolizistin. Laut „Bild“ nutze Pechstein das Auto oft, sie halte sich aber derzeit nicht in Berlin auf.

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Die Attacke auf das Auto der Olympiasiegerin steht in einem Kontext. Ob es sich dabei um ihre Rede auf dem Kleinen Parteitag der CDU handelt, muss erst noch belegt wird. Doch es gibt einen anderen Vorfall, an den das Geschehen erinnert: nämlich an den erst kürzlich erfolgten Anschlag auf das Heim des Bundesjustizministers Marco Buschmann, der „Transaktivisten“ zugeschrieben wird. Buschmann gilt in der queeren Szene als „Bremser“ beim Selbstbestimmungsgesetz, das am Mittwoch – anders als erwartet – nicht vom Kabinett abgesegnet wurde.

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Kaum ein Tag, an dem nicht der Rechtsextremismus als größte Bedrohung des Landes hochgeschrieben wird, während eine den Christdemokraten nahestehende Politikerin und ein Liberaler in kurzen Abständen angegriffen werden. Die notorischen Übergriffe auf AfD-Stände gehören zur Tagesordnung. Ende Mai verübte ein Iraker einen Messerangriff auf den AfD-Politiker Bent Lund. Der Angreifer soll aus dem Clan-Milieu stammen, gegen Lunds Sohn gab es Morddrohungen.

Auch das nur kurze Szenenbilder aus einem politisch unruhigen Land. Dass noch vor drei Wochen Linksextremisten in mehreren deutschen Städten randalierten, weil eine Schwerverbrecherin nicht freigesprochen wurde, hat die Republik in Windeseile zu den Akten gelegt. Vergessen die Brände, vergessen die Solidaritätskundgebungen bis tief ins grüne Lager. Bonn war nicht Weimar, auch deswegen, weil man sich an Weimar erinnerte. In Berlin dagegen will man sich nur noch an einen Urheber der Gewalt erinnern. Das ist fatal.

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