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Mehr Masken, weniger Quarantäne

Österreich verordnet wieder „Maskenpflicht“

20.03.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
In geschlossenen Räumen sollen wieder alle Masken tragen müssen. Beschäftigte im Gesundheitswesen sollen unter noch nicht näher bestimmten Voraussetzungen mit Maske arbeiten gehen dürfen oder die Quarantänedauer verkürzt werden.

Lächerlicher kann Politik sich kaum noch machen. Da die Verhängung von Strafen wegen Nichteinhaltung des gesetzlichen Impfzwangs allein nicht außer Kraft gesetzt werden kann, wird der ganze gesetzliche Impfzwang erst einmal ausgesetzt, weil der Impfzwang derzeit rechtlich nicht verhältnismäßig wäre.

Das schrieb ich hier vor zehn Tagen über das österreichische Corona-Regime. Nun führt der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) den zwei Wochen alten Wegfall der „Maskenpflicht“ in Innenräumen wieder ein. Seine Begründung: Die Prognosen hätten sich verändert, in den nächsten zwei Wochen werde es weiter anhaltend hohe „Infektionszahlen“ geben: „50.000 plus am Tag“. Er meint natürlich nicht Infizierte, sondern positiv Getestete – sofern solchen Leuten wie ihm dieser entscheidende Unterschied überhaupt bewusst ist.

Verwaltungsbürokratisch löst der positive Test Quarantäne aus und damit den Ausfall von Arbeitskräften für zur Zeit fünf Tage, nach denen man sich „freitesten“ kann. Bei „Freitesten“, einem der zahlreichen Unwörter des Corona-Tegimes, fällt mir wieder ein, dass es höchste Zeit wird für ein Corona-Wörterbuch der Irreführung durch Sprache.

Argumentiert wird von Rauch und Gleichgläubigen unverändert und von nur wenigen infrage gestellt mit „Infektionszahlen“ (siehe oben), es geht aber wie von Beginn an nicht um Erkrankte oder Gefährdete oder ihren Schutz, sondern um die Zustände in Krankenhäusern. Denn diese Zustände und jene in Pflegeeinrichtungen sind die veröffentlichte Messlatte des Gelingens und Versagens der Politik. Speziell jetzt ist die Lage in diesen Einrichungen nicht wegen der als Corona-Patienten Eingestuften problematisch, sondern wegen der Ausfälle beim Personal infolge der Automatik Positiv-Getestet–Quarantäne–Freitesten.

Rauch meldet die Intensivstationen als nicht überlastet, die Normalstationen als belastet – wegen Personalmangel. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, sollen die Quarantäneregeln für erkranktes Personal gelockert werden. Es wird also nicht nach dem Ausmaß allgemeiner Krankheitsgefahr gehandelt, sondern nach den Ressourcen, für die Politik als verantwortlich gilt. Beschäftigte im Gesundheitswesen sollen unter noch nicht näher bestimmten Voraussetzungen mit Maske arbeiten gehen dürfen und/oder die Quarantänedauer verkürzt werden. Wie genau will Rauch übers Wochenende in einer „sehr präzise formulierten Verordnung“ ausarbeiten lassen – bis Mittwoch hofft er. Ab Montag soll außerdem eine neue „Impf“-Kampagne die „Impf“-Zahlen heben.

Wie kann es sein, dass ein und dieselbe Masche andauernd ungefragt weiterläuft?

  • Mit der sogenannten „Inzidenz“ wird Angst gemacht, über ihren wahren Sachgehalt darf deshalb nicht aufgeklärt werden.
  • Wie viele in der „Inzidenz“ Erfasste nicht nur positiv getestet sind, sondern auch infiziert und zur Infektion anderer fähig, wird nicht berichtet, wahrscheinlich nicht einmal erfasst.
  • Wie viele in der „Inzidenz“ Erfasste Symptome zeigen und wie leichte oder schwere, bleibt verborgen.
  • Wie viele als Corona-Patienten in Krankenhäusern Geführte gar nicht dort sein müssten, sondern ohne Weiteres zuhause hausärztlich betreut bleiben könnten, bleibt im Dunkeln.

Anders gesagt, zwischen der „Inzidenz“ und der Krankenhausbelegung gibt es bei Omikron keinen vorzeigbaren Zusammenhang, der entsteht erst durch die Quarantäne und das nur beim Gesundheitspersonal, nicht bei den Patienten. Deshalb wollen nun Rauch und Lauterbach auch an der Schraube der Quarantänedauer drehen und positiv getestete Pfleger wie medizinisches Personal mit Maske arbeiten lassen.

Dass die Zahl der positiv Getestenen schlicht davon abhängt, wie viel getestet wird, wurde mehrfach angemerkt, natürlich nicht nur von mir. Ich wiederhole, was ich ganz zu Beginn der Coronapanik sagte: Es gibt keinen medizinisch vernünftigen Grund zu testen, wo keine Symptome sind. Der natürliche Umgang mit einer Erkrankung ist ihre bestmögliche Behandlung.

„Meine“ Mediziner sagen mir zweierlei hier Einschlägiges: Außer Abstand und Hygiene schützt nichts vor Infektion und beides ist nur durch individuelles Verhalten möglich. Rauch, Lauterbach und Co., macht jetzt und hier und sofort Schluss mit der Coronapanik oder geht als Spitzencoronapaniker einer außer Rand und Band geratenen Politikergeneration in Deutschland und Österreich in die Geschichte ein.

Bitte schauen Sie hier noch mal rein, wie „Inzidenz“ auf dem politischen Basar entsteht und nicht „wissenschaftlich“:

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Vor zehn Tagen schrieb ich hier:

Der neue Gesundheitsminister von den Grünen beschwört unverändert und offenbar unbeeindruckt von allen Erkenntnissen der permanent abnehmenden Wirkungen der mRNA-Therapie, der zunehmenden Meldungen über Nebenwirkungen und kritischen Fragen zu möglichen Langzeitfolgen die allein helfende Rolle dieser Impfungen genannten mRNA-Therapien.

Ja, er behauptet, dass der Impfzwang im Moment ausgesetzt werden könne, verdanke man alleine den „Geimpften“.

Dass Österreichs Rauch genauso wie Deutschlands Lauterbach die mRNA-Therapie weiterhin als einzigen Weg hinstellt, die Serie der Lockdowns beenden zu können, ist schon lange so selbstredend, dass es kaum jemand mit öffentlicher Wirkung infrage stellt. Doch wo sind die Belege, dass und wie die mRNA-Therapie wirkt? Dafür dürfte auch ein verlängertes Rauch’sches Wochenende bis Mittwoch nicht reichen. Ich warte.

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