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Die unsichtbare Hand des Marktes schlägt zu

Microsoft und Co. canceln ihre „Diversity“-Abteilungen

17.07.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Große Konzerne müssen schmerzhaft zur Kenntnis nehmen, dass sich multikulturelle und „gendergerechte“ Wokeness nicht rechnen. Microsoft entlässt ein ganzes Team, weil Diversität und Inklusion „nicht mehr geschäftsrelevant“ sind.

Vor sechs Jahren erfand die zu Unrecht „renommiert“ genannte, längst linksschräge „New York Times“ (NYT) den Begriff „Woke Capitalism“ („woker Kapitalismus“). NYT-Autor Ross Douthat überschrieb 2018 einen Beitrag mit „The rise of woke capital“.

Hintergrund: Die großen Konzerne gaben sich immer häufiger „woke“ und machten auf “DIE” (diversity, inclusion, equity) sowie auf positive Diskriminierung: offen für Frauen als CEOs, für LSBTIQ- und Trans-Mitarbeiter, Multikulturalität aller Hautfarben. In USA-Konzernen gab es bald das Prüfsiegel „Corporate Equality Index“ (CEI). HRC (Human Right Compaign) als größte LGBTQ+-Lobby wacht darüber, dass Firmen wie Amazon, Google, JPMorgan, Microsoft, Pfizer, UPS, Walt Disney „CEI“ beachten.

In der Bank of America, bei Google und bei American Express gibt es antirassistische Schulungen. Die US-Technologiebörse Nasdaq verlangt Diversity-Quoten bei den von ihr gelisteten Unternehmen, Godman/Sachs blockiert Börsengänge, wenn ein Unternehmen nur von weißen Männern geführt wird. Andere Vermögensverwalter wie Morgan Stanley, Citibank, Goldman/Sachs spenden gerne an linke Lobbyvereine. Das Handelsblatt vom 6. Dezember 2022 schätzt, dass Unternehmen für sogenannte „DIE“-Beratung (diversity, inclusion, equity) weltweit etwa 7,5 Milliarden US-Dollar ausgeben.

Mittlerweile ist Realismus eingekehrt. Immer mehr Konzerne verabschieden sich von „DIE“. Der neueste Knüller: Microsoft entlässt ein ganzes Team, weil Diversität und Inklusion „nicht mehr geschäftsrelevant“ sind. Jedenfalls hat Microsoft sein Team für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration entlassen und dies mit „veränderten Geschäftsanforderungen“ begründet. Microsoft-Sprecher Jeff Jones beeilte sich dennoch zu sagen: „Unsere D&I-Verpflichtungen bleiben unverändert.“ Und weiter: „Unser Fokus auf Vielfalt und Inklusion ist unerschütterlich, und wir halten an unseren Erwartungen fest, legen Wert auf Verantwortlichkeit und konzentrieren uns weiterhin auf diese Arbeit.“

Jedenfalls wurde das Microsoft-Team aufgrund „veränderter Geschäftsanforderungen“ zum 1. Juli aufgelöst. Es ist unklar, wie viele Mitarbeiter davon betroffen waren. 2020 hatte sich Microsoft verpflichtet, die Zahl der Schwarzen und afroamerikanischen Führungskräfte im Unternehmen bis 2025 zu verdoppeln. Ob das Unternehmen die selbst gesteckten Ziele erreichen wird, ist unklar.

Überhaupt scheinen sich viele Technologieunternehmen von ihren Bemühungen um „diversity“ zurückzuziehen. „Zoom“ entließ Anfang des Jahres sein DEI-Team, wie Bloomberg berichtete. Auch Google und Meta haben laut CNBC im letzten Jahr ihre DEI-Programme gekürzt.

„diversity“-Flops

Schon zuvor hatten große Konzerne schmerzhaft zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich multikulturelle und „gendergerechte“ Wokeness nicht rechnen:

  • Der US-Bierkonzern Anheuser-Busch (mit Budweiser) engagierte 2023 zu Werbezwecken für sein „Bud Light“ ein Transgender-Modell. Das „model“ war der schwule 26-jährige Influencer und Schauspieler Dylan Mulvaney, der sich auf TikTok als „Girl“ inszeniert. Nach gewaltigen Einbrüchen im Umsatz und einem sinkenden Aktienkurs (es ging wohl um Milliarden) sah sich das Unternehmen zu einer Kehrtwende gezwungen. Man bedauert, die Gesellschaft „gespalten zu haben“ und wolle doch lieber alle „bei einem Bier vereinen“.
  • Der Sportartikelkonzern Nike warb mit einer Trans-Influencerfrau als „Botschafter(in)“ für Sport-BH und Damen-Leggins. Es kam nicht gut an.
  • Der Rasierklingenhersteller Gilette produzierte einen Werbefilm mit dem Titel „Boys will be boys? Isn’t it time we stopped excusing bad behavior!“ Unter dem Label #TheBestMenCanBe wollte man gegen „toxic masculinity“ angehen. Kam nicht gut an.
  • Die Handelskette Target verlor mit ihrer „Pride-Kollektion“ in kurzer Zeit zwölf Milliarden US-Dollar seiner Marktkapitalisierung.

Der deutsche Markt hat das wohl noch nicht kapiert. Unvermindert eifrig wird mit PoC-Models (PoC = People of Colour) für die teuersten Produkte inkl. Luxuslimousinen geworben, wie wenn PoCs die potenteste und zahlreichste Käuferschaft in Deutschland wären. ALDI schoss vor einigen Monaten den Vogel ab: Freizeitkleidung präsentierte ein PoC-Modell, Arbeitskleidung ein „weißes“ Model. Passt doch, oder, lieber deutscher Michel?

Wir sind jedenfalls gespannt, wann sich der deutsche Markt in überschießender „wokeness“ der 0,001522 Prozent sexuell „diverser“ Personen annimmt und damit die nächsten Umsatzflops einfährt.

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