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Michael Shellenberger

Facebook zensiert den »Helden der Umwelt«

10.07.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
»Ich wurde von Facebook zensiert, weil ich die Wahrheit über den Klimawandel und das Artensterben erzählt habe.« So klagt der geläuterte Ex-Klimaalarmist und vom Time-Magazine einst als »Held der Umwelt« ausgezeichnete Michael Shellenberger Facebook an.

»Lieber Herr Zuckerberg«, so beginnt Shellenberger seinen Alarmbrief an den Chef von Facebook, »ich schreibe Ihnen, um Sie darüber zu informieren, dass Facebook einen von mir verfassten und von Zero Hedge, Quillette, Environmental Progress und anderen Websites nachgedruckten wissenschaftlich korrekten Artikel mit dem Titel ‚Im Auftrag von Umweltschützern entschuldige ich mich für die Klimakatastrophe‘ unangemessen zensiert hat.«

Facebook hat seinen Artikel mit einer Warnung versehen, dass der Inhalt des folgenden Textes falsch sei. Das ist eine beliebte Form von sogenannten Faktencheckern aller Art, eine Zensur zu versuchen. Diese Warnung komme einer Zensur gleich, schreibt Shellenberger, »da sie den Leser dazu verleitet – oder in diesem Fall in die Irre führt – zu glauben, dass das, was er gleich lesen wird, falsch ist.«

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Shellenberger hat, wie berichtet, Aufsehen erregt, als er sich für seine Beteiligung an der jahrelangen Klimapanik öffentlich entschuldigt hatte. Er stand über Jahre hinweg mit an vorderster Front jener Klimakatastrophiker, die dem Menschen die Schuld an einem Klimawandel einreden wollen und als Drohkulisse den Untergang in einer Klimahölle und ein schreckliches globales Artensterben aufgebaut haben. Seinen Wandel leitete sein Erschrecken darüber ein, was das Panik-Trommelfeuer in den Köpfen von Kindern anrichtet.

»Im Januar erzählte eines von fünf befragten britischen Kindern den Meinungsforschern, dass es Albträume über den Klimawandel habe. Klima-Alarmismus wird von den internationalen Entwicklungsbanken als Begründung dafür benutzt, dass Finanzmittel von billigen und verlässlichen Energiequellen für arme Nationen in teure und unzuverlässige umgeleitet werden.«

Er selbst bekannte sich mitschuldig an der Panikmache; er habe mitgemacht, weil unter anderem fürchtete, seine Freunde und vor allem seine Einnahmequelle zu verlieren.

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Jetzt erzählt er in einem neuen Buch »Apocalypse Never«, dass es keine Apokalypse gebe. Er vermittele einen, wie er an Zuckerberg schreibt, umfassenden Überblick über die wissenschaftlichen Beweise zu Klimawandel, Entwaldung, Plastikmüll, Artensterben und anderen wichtigen Umweltthemen. »Es wurde von einer großen Zahl der weltweit führenden Klima- und Umweltwissenschaftler und -gelehrten gelobt.«

Darüber hat er auch einen Artikel auf Facebook geschrieben, der wiederum mit jenem Warnhinweis versehen sei. Facebook jedoch habe, so Shellenberger, offenbar seine wissenschaftliche Faktenprüfung auf eine Organisation namens »Climate Feedback« ausgelagert. Die stelle die Wissenschaft, die die Auswirkungen des Klimawandels untersucht, falsch dar.

Shellenberger weiter: »Alle großen wissenschaftlichen Gremien, einschließlich der International Union for the Conservation of nature und der Intergovernmental Science-Policy Plattform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES), lehnen die Idee, dass die Menschheit ein ‚sechstes Massensterben‘ verursacht, entschieden ab. Erst am 4. Mai 2020 fragte ich Josef Settle, den Ko-Vorsitzenden der IPBES, direkt: »Ist es wissenschaftlich korrekt zu sagen, dass der Mensch eine »sechste Massenausrottung« verursacht?«

»Seine Antwort war: ‚Das ist es nicht; das sagen wir nicht; es ist eher ein populärer eingängiger Ausdruck… Es ist nicht hilfreich, dass all diese Aktivitäten als alarmierend rüberkommen – das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit. Man muss auf die Beweise schauen. Die sechste Massenausrottung taucht in den Medien auf, aber nicht, weil wir das gesagt haben, sondern weil bestimmte Kreise diesen Begriff bevorzugen‘«.

Shellenberger: »Climate Feedback« sei nicht die erste Organisation, die Artensterben oder Katastrophen falsch darstelle. »In ‚Apocalypse Never‘ beschreibe ich die Geschichte solcher Fehlinformationen. Und in einem längeren Dokument habe ich die vielen weiteren wissenschaftlichen Fehler zusammengefasst, die Climate Feedback bei der Durchsicht meines Artikels gemacht hat.«

»Klimakatastrophen töten nicht mehr Menschen oder machen Katastrophen teurer, und doch haben sich viele Menschen in die Irre führen lassen.«

Shellenberger schließt: »Ich beantrage formell eine Untersuchung dieser Aktion durch Facebook. Climate Feedback hat sich geirrt, und damit hat sich Facebook geirrt!« Denn Facebook übt eine außerordentliche Marktmacht darüber aus, was Menschen als wahr und was als falsch aufnehmen. Häretiker werden von der Klimasekte vom Thron gestoßen, Abweichler verdammt und Facebook ist ihr Propagandamittel.

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