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Achtung Satire!

Als Greenpeace sich in die Steinkohle verliebte

30.08.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Greenpeace möchte lieber stillgelegte Kohlekraftwerke ans Netz bringen, als die drei verbliebenen Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen. Offenbar ist CO2 und die Sache mit dem Klima doch nicht so wichtig – oder ist die Klimakatastrophe schon vorbei?

Es ist Klimakatastrophe. CO2 der Beelzebub schlechthin. Fossile Energieträger sollen verschwinden, Reisen mit dem Flugzeug sind ein größerer Sündenfall als Apostasie, dem Fleisch hat man schon lange den Krieg erklärt. Doch in all dieser Welt aus Hass gegen bewährte Energieträger blüht die Liebe. Ein zartes, grün-gelbes Valentinskärtchen ist an das schwarze Herz der Steinkohle gerichtet. Sein Absender ist Greenpeace.

„Es ist bitter, aber unumgänglich, dass bereits stillgelegte Kohlekraftwerke wieder ans Netz gehen“, lauten die poetisch gesäuselten Worte des Greenpeace-Fachmanns Karsten Smid. „Um sich aus der politisch verschuldeten Abhängigkeit von Putins Gaslieferungen zu befreien, müssen Steinkohlekraftwerke kurzzeitig in die Bresche springen.“

[inner_post] Aber – so legt Smid sogleich die Kette an die Affäre – dafür müsste auch in den Folgejahren sichergestellt sein, dass die zusätzlichen Emissionen „ausgeglichen“ würden. Schade, dass es da keine klimaschonende, CO2-arme Alternative gibt, die man statt Kohlekraftwerken ein paar Jahre weiterlaufen lassen könnte.

Denn der Wiederbetrieb von Steinkohle ist das einzig zulässige Manöver, um die Renaissance der Atomkraft zu verhindern. Der Flirt mit der Kernenergie wird geächtet und verurteilt, wo die Öko-Lobby auftritt. Im Deutschlandfunk sagte Heinz Smital, Atomkraftwerke würden nur wenig Gas einsparen und deswegen nicht helfen. Derselbe Smital bot im ZDF Gruselzitate zum Kraftwerk Saporischschja an, sodass der Gedanke nahelag, ein Gau stünde unmittelbar bevor.

Und dann war da noch dieses Gutachten, dass dem TÜV-Bericht zur Fristverlängerung widersprechen sollte – aus einer Kanzlei, deren Gründer Greenpeace-Vorstandsmitglied ist. Nicht die Energiekrise, sondern die letzten drei Atommeiler sind das größte Übel des Landes. Man hat den Eindruck, Greenpeace würde eher die großflächige Verbrennung alter Autoreifen zur Energiegewinnung absegnen, bevor der Verband der Weiternutzung von Atomkraftwerken zustimmt.

Klimarettung? CO2-Ausstoß? Offenbar alles zweitrangig. Greenpeace beendet die Klimakatastrophe! Wenn es um Kernenergie geht, zieht man auch gerne mit den fossilen Energieträgern an einem Strang – ähnlich, wie die grüne Politik in den Jahren zuvor auf Erdgas setzte. Manchmal spielt der Hass eben doch eine größere Rolle als die Liebe. Und die Ideologie hat den Vorteil, dass sie nicht nur Herz, sondern auch Hirn frisst.

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