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Kommt der Superlockdown?

Laschet für „Brücken-Lockdown“, Günther gegen Ausgangssperren

05.04.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Armin Laschet gibt das o.k. für einen zwei-, dreiwöchigen Lockdown nach Merkels Gusto. Dafür scheint nach Tobias Hans nun auch Merkels Getreuer Daniel Günther den ganz harten Lockdown kritisch zu sehen.

Armin Laschet wollte über Ostern nachdenken, herausgekommen ist dabei scheinbar nur sehr wenig. Nun schwenkt Laschet auf den Kurs von Merkel ein: Der NRW-Ministerpräsident und CDU-Vorsitzende, der lange Zeit den Anschein einer zumindest zaghaften Merkel-Opposition erwecken wollte, scheint nach der öffentlichen Watschen der Kanzlerin bei „Anne Will“ wieder einzuscheren in die Herde der Merkel-Getreuen.

Nach einem Besuch eines Impfzentrums in Aachen forderte er einen mehrwöchigen Lockdown, den er als „Brücken-Lockdown“ bezeichnet: Die Lage erfordere es, „dass wir nochmal in vielen Bereichen nachlegen“. Mit einem harten zwei- bis dreiwöchigen Lockdown solle die Zeit überbrückt werden, bis genügend Menschen geimpft seien – bei dieser Einschätzung sei er sich auch mit Merkel und Spahn einig.

Laschet forderte auch eine baldige Ministerpräsidentenkonferenz, die noch diese Woche stattfinden solle. Es seien nun mehr Tempo und klare Entscheidungen notwendig: „Wir dürfen nicht wieder eine Ministerpräsidentenkonferenz erleben wie beim letzten Mal. Mit stundenlangen Diskussionen, mit stundenlangen Auszeiten.“ Und vor allem: Mit so viel Abweichlern vom Kanzlerinnen-Kurs. Beim aufgepumpten Corona-Rebellen Laschet ist die Luft raus. Er ist als Löwe gesprungen und als. Bettvorleger gelandet.

[inner_post 1] Jetzt, wo auch der CDU-Vorsitzende der Parteichefin Merkel wieder folgen will, wird der Kreis derer, die Merkels Kurs in der Ministerpräsidentenkonferenz noch verhindern könnten, immer kleiner: Zur Zeit stehen scheinbar nur noch Schleswig-Holstein und das Saarland gegen den totalen Lockdownkurs. Während Tobias Hans in Saarbrücken an seinem morgen beginnenden Modellversuch festhält und den Beweis für die Möglichkeit einer sicheren und klugen Öffnungsstrategie erbringen will, hat sich Daniel Günther gegen Ausgangssperren ausgesprochen: Die aktuelle Lage rechtfertige solche schlicht nicht.

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Ob zwei der „kleineren“ Bundesländer ausreichen werden, um die Lockdownphantasten in der nächsten MPK zu bremsen, wird sich zeigen. Fraglich ist es allemal. Und so ist es wahrscheinlich, dass Merkel, Söder, Laschet und Co. mit ihrem „Megalockdown“ durchkommen werden – angeblich „nur“ für ein paar Wochen. Mit der Möhre „unbeschwert Ostern feiern“ wurde bekanntermaßen bereits der Lockdown November-Dezember 2020 begründet.

Was Laschet aber auch wissen wird: Um beim aktuellen deutschen Impftempo auch nur in die Nähe einer „genügenden“ Anzahl an Geimpften zu kommen, braucht es wohl eher zwei bis drei Monate als zwei bis drei Wochen. In der Bevölkerung zumindest ist das Vertrauen in die Impfstrategie der Bundesregierung komplett eingebrochen: Gemäß einer aktuellen „YouGov“-Umfrage glauben nur noch 23% der Deutschen an Merkels Versprechen, bis zum Ende des Sommers alle Impfwilligen immunisiert zu haben – 62% rechnen nicht mehr damit, dass dieses Ziel erreicht werden kann.

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