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Achtung Glosse!

Mit „KarlText“ auf zum nächsten Herbstgefecht

07.10.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Karl Lauterbach erklärt neuerlich die Corona-Politik der Bundesregierung und der Bundesländer – in einem Videoformat. Dabei erklärt er auch, warum Masken im Zug wichtig sind, aber nicht im Flugzeug.

Einen guten Einstieg in die neue Herbstwelle garantiert das neue Video des Bundesgesundheitsministeriums. Dort stellt sich Karl Lauterbach den häufigsten Fragen im Angesicht der neuen Covid-Regeln. Wie immer enttäuscht der von den Medien ins Amt gewählte Minister nicht: In zwei Minuten „KarlText“ erfährt der Bundesbürger, warum Deutschland – zu Recht – der bisherige Geisterfahrer in Sachen Corona-Politik ist.

Der beliebteste Gesundheitsminister aller Zeiten beginnt mit einem Klassiker: warum Masken so wichtig sind. Sie hielten, so Lauterbach, den allergrößten Teil der Aerosole ab, „genauer gesagt der Viren in Aerosolen“. Die Maske sei daher der wichtigste und einfachste Teil der Covid-Prävention. Sie seien vor allem dort verpflichtend, um andere Menschen zu schützen – oder sich selbst, etwa in Pflegeeinrichtungen oder in Fernzügen. Man sollte überdies freiwillig eine Maske tragen, weil viele Menschen gar nicht wüssten, dass sie ein erhöhtes Risiko hätten. Nach der Logik wäre es natürlich am besten, immer Maske zu tragen, führte man Lauterbachs Rat in letzter Konsequenz durch.

[inner_post 1] Und warum müssen Kinder in der Schule Maske tragen? Lauterbach, der gewiefte Fuchs, stellt nicht etwa die naheliegende Frage, was mit einer Generation Kindern passiert, die mit preußischer Disziplin den lang fehlenden und freudenlosen Kasernenersatz namens Schule besucht; nein, er stellt die viel dringendere Frage, was mit einer Generation passiert, die sich infiziert. Niemand könne sagen, was mit der passieren würde (während die psychologischen Auswirkungen mittlerweile schon besser erforscht sind).

Aber eben weil man nichts wisse, müsse man vorsichtig sein. Und wenn Kinder sich infizieren, würden sie auch die Eltern infizieren. Die Infektionsketten müssten möglichst kleingehalten werden. Hoffentlich sagt niemand Lauterbach, dass nach dieser Logik sich auch Eltern mit Corona am Arbeitsplatz anstecken und dann ihre Kinder daheim infizieren könnten, denn dann stünde der Lockdown wieder kurz vor der Türschwelle.

Im Grunde sind Lauterbachs Ausführungen nur die harmlose Variante von Jan Böhmermanns „Pestratten“-Vergleich für Kinder. Irgendwas haben Kleinwüchsige an sich, dass sie als Krankheitsüberträger deutlich gefährlicher sind als alle anderen Teile der Gesellschaft.

Ein letztes Evergreen: Warum muss man im Flieger keine Maske tragen, dafür im Fernverkehr? Lauterbach: „Es fahren natürlich viel mehr Menschen mit dem Zug, als dass sie fliegen, außerdem dauern diese Fahrten länger und in den Zügen ist die Lüftung viel schlechter als in den Flugzeugen. Daher ist der Schutz für die gesamte Bevölkerung natürlich durch den Schutz in den Flugzeugen viel wichtiger.“

Drei Stunden Flug nach Lissabon: maskenfrei. Drei Stunden Fahrt von Berlin nach Hamm: Maskenpflicht, weil die Lüftung in Flugzeugen viel besser ist. Gesundheitsexperte Lauterbach soll auch mal versucht haben, dabei ein Fenster zu öffnen.

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