<
>
Österreich verstärkt Distanz-Kurs

Kanzler Kurz mit der nächsten Corona-Stufe: Mund-und-Nasen-Schutz

30.03.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Diese MNS-Masken schützen nicht den Träger vor Ansteckung, sondern andere vor der Ansteckung durch die Träger - die neue Maßnahme ersetzt nicht die alte, den Abstand von mindestens einem Meter, sondern ergänzt und verstärkt das Distanz halten.

Kanzler Kurz, Vizekanzler Kogler, Gesundheitsminister Anschober und Innenminister Nehammer treten als eingespieltes Team auf. Ihre Pressekonferenzen im Kanzleramt am Ballhausplatz in Wien bescheren dem ORF nie dagewesene Zuschauerzahlen für seine Nachrichtensendungen.

Sebastian Kurz erklärt seinen Landsleuten in verständlichen Worten, ruhig, freundlich und trotzdem eindringlich, warum seine Regierung welche Maßnahmen für nötig hält, um das Tempo der Ausbreitung des Virus so zu verlangsamen, dass die Kapazitäten der Krankenhäuser und des Gesundheitspersonals möglichst nicht an ihre Grenzen stoßen.

Ursprünglich wollten die Vier schon am Freitag vor die Öffentlichkeit treten, doch sie brauchten noch das ganze Wochenende für Gespräche mit Experten und denen in Wirtschaft und Gesellschaft, die bei der Durchführung der Maßnahmen mitmachen müssen, damit sie wirken. Dieses mal sind es die Supermärkte, die ihren Kunden ab Mittwoch Mund-und-Nasenschutz-Masken (MNS) aushändigen, bevor sie das Geschäft betreten dürfen. Beim Einkaufen und anderen Begegnungen im sozialen Raum wird das Tragen dieses Schutzes Pflicht.

[inner_post] Kurz betont, dass diese Masken nicht den Träger vor Ansteckung schützen, sondern andere vor der Ansteckung durch die Träger – und dass diese neue Maßnahme die alte, den Abstand von mindestens einem Meter, nicht ersetzt, sondern ergänzt, verstärkt.

Kogler redet seinen Landsleuten mit volksnahen Formulierungen in oststeirischem Akzent ins Gewissen, die Maßnahmen konsequent mitzumachen, weil jeder, der das tut, Leben rettet, und jeder, der das nicht tut, Leben gefährdet. Ja, sagt er, genau so drastisch müsse man das ausdrücken.

Anschober vertieft Erkenntnisse und notwendiges Handeln mit dem Nimbus des Fachkundigen und Fürsorglichen, er hat sich in der Wahrnehmung der Österreicher an seinem Parteivorsitzenden Kogler vorbei nach vorne gespielt. Die Gunst der Stunde will es, dass Koglers Naturell sichtbar nichts dagegen hat.

Nehammer, der vor der Regierungsbildung als Generalsekretär die Wahlkampagne von Kurz gut gemanagt hat, berichtet sachlich und unaufgeregt von den Erlebnissen der Polizei bei der Durchsetzung der Ausgangsbeschränkungen.

Nächsten Montag treten sie „in dieser Formation“ wieder vor die Presse, kündigt Kurz an. Dazwischen werden das sicher wie gehabt andere Personenkonstellationen der Bundesregierung tun, ähnliche in den Bundesländern und viel Bürgermeister in ihren Gemeinden. Wenn Kurz, Kogler und die anderen vom ganzen Land als „Team Österreich“ reden, ist das eine Werbeformel, aber mit hohem Wahrheitsgehalt.

Hier findet ein Land noch mehr zusammen als vorher schon. Aus dem großen Kanton schaut manch einer im Geiste über die Berge und denkt sich: Felix Austria.

[advertisement-block provider=“Heft“ location=“posts“]

Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus

Ihre Unterstützung hilft uns, weiterhin kritisch zu berichten.

Einmalig unterstützen

Monatlich unterstützen

Jährlich unterstützen

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken