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Aus Sicherheitsgründen

Internationaler Eishockey-Verband schließt Israel aus: Eins zu Null für den Terror

12.01.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Der Internationale Eishockey-Verband IIHF hat Israel bis auf Weiteres von allen seinen Turnieren ausgeschlossen und beruft sich dabei auf seine Fürsorgepflicht. In Israel löst das Empörung aus. Der deutsche Eishockey-Bund DEB zeigt sich „bestürzt“ – und mehr nicht.

Es ist ein großer Sieg für alle Israel-Hasser und Terroristen, von Hamas bis Hisbollah, von den Huthis bis zum Iran: Der Internationale Eishockey-Verband IIHF hat Israel bis auf Weiteres von allen seinen Turnieren ausgeschlossen. Ja, sie haben richtig gelesen: Israel. Nein, nicht: den Iran. Israel!

Die am Mittwoch verbreitete Begründung: „Sorgen hinsichtlich der Sicherheit aller Teilnehmer“. Der IIHF beruft sich auf seine Fürsorgepflicht. Israel müsse so lange ausgeschlossen bleiben, „bis die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Teilnehmer (inklusive der israelischen) sichergestellt werden kann“. Die Entscheidung sei nach „sorgsamen Überlegungen“ und einer Risikoabschätzung getroffen worden.

Soll heißen: Terroristen bedrohen israelische Eishockey-Spieler, wo immer sie sich befinden. Anstatt diese Bedrohung abzustellen oder einzuhegen, verbannt man das Opfer – Israel – aus den Turnieren. 1:0 für den Terror. Herzlichen Glückwunsch!

In Israel löst das völlig zu recht Empörung aus: Sportminister Miki Sohar spricht von einer „defätistischen“ Entscheidung. Die israelische Eishockey-Vereinigung wird rechtliche Maßnahmen ergreifen. Sie erklärte, es handle sich um eine „antisemitische Entscheidung“, die „in völligem Widerspruch“ zu olympischen Werten stehe.

Der Verband geht zudem davon aus, dass die internationale Eishockeyvereinigung diese Entscheidung womöglich nach russischer Beeinflussung getroffen habe: Im Februar 2022 hatte der IIHF nämlich Russland von allen Turnieren ausgeschlossen und das ebenfalls mit der Sicherheit begründet. Nun könnte ein russisches IIHF-Vorstandsmitglied einen Racheakt erzwungen haben, so der Verdacht.

Jael Arad, Vorsitzende des Nationalen Olympischen Komitees Israels, erklärte, es handle sich um „die Schaffung eines Präzedenzfalls und eine gefährliche Entscheidung“ mit antisemitischem Einschlag, die sich mit dem Vorwand der Sicherheit tarne. Die israelische Zeitung „Israel Hajom“ führt dazu aus: „Jetzt geht es um Hockey, und morgen dürfen wir dann nicht mehr an Basketball-, Fußball- und olympischen Turnieren teilnehmen.“

Wenn man derzeit die Website des israelischen Eishockeyverbandes aufruft, stößt man als erstes auf eine Todesanzeige für einen Spieler, der am 7. Oktober von der Hamas ermordet wurde. Das Trauma des Massakers beschäftigt das israelische Volk noch immer wie am ersten Tag. Wie sehr in die Ecke gedrängt muss sich dieses Land fühlen, wenn es dann auch noch von der „internationalen Gemeinschaft“ auf diese Art und Weise ausgegrenzt wird?

Der deutsche Eishockey-Bund DEB reagierte übrigens mit einer wachsweichen Stellungnahme: Man sei „bestürzt“, dass es Israel verwehrt bleibe, an den bevorstehenden Turnieren teilzunehmen: „Gleichzeitig setzen wir uns als DEB dafür ein, dass dieser Sachverhalt eine einmalige Ausnahme bleibt.“ Ich übersetze: Der DEB fordert den IIHF nicht (!) dazu auf, seine Entscheidung zu revidieren.

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