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Höchster Wert seit 20 Jahren

Insolvenzen: Deutschland geht pleite

09.11.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Während Wirtschaftsminister Robert Habeck damit beschäftigt ist, der nächste Kanzlerkandidat seiner grünen Deindustrialisierungssekte zu werden, stirbt das Land, das er in die Zukunft führen will, einen leisen Tod. Seit Ewigkeiten haben in einem Oktober nicht mehr so viele Betriebe aufgegeben wie jetzt.

„Die Stimmung ist deutlich schlechter als die Realität“, sprach Marcel Fratzscher erst vor ziemlich genau zwei Wochen im Deutschlandradio. Damit kann der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aber nur seine persönliche Laune gemeint haben.

Denn die Lage der deutschen Wirtschaft könnte kaum schlechter sein als in diesem Moment.

In vergangenen Monat sind so viele Unternehmen pleite gegangen wie in keinem anderen Oktober seit 20 Jahren. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat 1.530 Insolvenzen gezählt. Im Vergleich zur durchschnittlichen Zahl in einem Oktober zwischen den Jahren 2016 bis 2019, wohlgemerkt also vor der Corona-Pandemie, haben wir im zehnten Monat des Jahres 2024 volle 66 Prozent mehr Insolvenzen.

Zwei Drittel mehr. Das ist geradezu apokalyptisch.

Das IWH wertet die aktuellen Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus. Die Wissenschaftler – die sich, anders als Fratzscher, nicht als Sprachrohr der Bundesregierung verstehen, sondern noch echte Forschung betreiben – sehen drei Hauptgründe für das massenhafte Firmensterben:

Erstens – die Konjunktur sei schwach, und das nicht nur vorübergehend, sondern chronisch. Zweitens – unaufhaltsam steigende Kosten, vor allem bei der Energie und inzwischen auch bei den Löhnen. Drittens – Nachholeffekte aus der Corona-Zeit, als schwächere Unternehmen durch staatliche Hilfsprogramme gestützt wurden. Die unvermeidbare Insolvenz betriebswirtschaftlich nicht überlebensfähiger Unternehmen wurde dadurch hinausgezögert.

Davon betroffen sind 11.000 Arbeitsplätze. Und das ist sogar noch wenig, weil im Oktober zufällig nur relativ kleine Betriebe zumachen mussten. Im September hatte es weniger Pleiten gegeben, trotzdem verloren da doppelt so viele Menschen ihren Job. Die klare Befürchtung ist, dass künftig auch wieder viel mehr Stellen durch Insolvenzen wegfallen werden.

Und die Aussichten sind düster: Gestützt auf die sogenannten Frühindikatoren rechnet das IWH damit, dass die Zahl der Insolvenzen in den kommenden Monaten weiter nahezu ungebremst steigt. Rein rechnerisch gibt schon jetzt alle drei Minuten ein Unternehmen in Deutschland auf.

„Es ist ja nicht so, dass wir hier eine Insolvenz nach der anderen haben.“ Das ist ein Originalzitat. Das dozierte der GröÖaZ (Größte Ökonom aller Zeiten) Marcel Fratzscher vor nicht einmal zwei Wochen im Deutschlandradio. Wörtlich.

Doch, Herr Fratzscher: So ist es.

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