<
>
Angst vor dem Bürger?

Hessen: Koalitionsvertrag sieht mehr Überwachung vor

19.12.2023

| Lesedauer: < 1 Minuten
Die neue Regierungskoalition in Wiesbaden aus CDU und SPD hat sich auf weitreichende Überwachungsmaßnahmen geeinigt. Der neue Koalitionsvertrag mit dem Titel „Eine für alle“ wurde gestern von Ministerpräsident Rhein und Bundesinnenministerin Faeser unterzeichnet, die gleichzeitig SPD-Landeschefin ist.

»Entschlossen« wollen CDU und SPD ‚Sicherheit und starker Staat‘ angehen: »Wir sorgen mit mehr Polizistinnen und Polizisten für mehr Sicherheit auf unseren Straßen, Plätzen und im Netz. Dafür weiten wir die Fahndungsmöglichkeiten aus und setzen klare Schwerpunkte auf die Bekämpfung von Drogenkriminalität und die Kriminalität in Innenstädten und im Internet sowie auf die Sicherheit von Frauen.«

»Auch dulden wir weder Linksextremismus noch Islamismus, Ausländerextremismus oder Antisemitismus und treten daher allen Formen des Extremismus durch Prävention und Repression entschlossen entgegen«, heißt es willensstark im Koalitionsvertrag. Auf Landesebene sollen das Hessische CyberCompetenceCenter (Hessen3C) finanziell und personell gestärkt werden und »Hessens bundesweite Führungsposition in der Cyberabwehr« ausgebaut werden. Die gesamte hessische Verwaltung soll sich künftig an den Mindeststandards des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) orientieren.

Deshalb soll die digitale Schnüffelei erweitert werden. Im Koalitionsvertrag steht ausdrücklich, dass Polizei und Geheimdienste Zugang zu bestehenden privaten audiovisuellen Systemen haben sollen und eine »Wohnraumüberwachung durchführen« können. Ausgeweitet werden sollen auch Videoüberwachung und eine zielgerichtete Fahndung mit biometrischer Gesichtserkennung.

Die Koalition sieht es als erforderlich an, so heißt es im Vertrag, verschlüsselte Telekommunikation zu überwachen. Dafür soll direkt auf das Endgerät, den Computer und auf Server zugegriffen werden können und Daten vor der Verschlüsselung abgegriffen werden können. Der Verfassungsschutz soll heimlich Online-Durchsuchungen unternehmen dürfen. Rechtliche Regelungen sollen geschaffen werden, um Kryptowährungen sicherstellen zu können. Sogenannte Hate-Speech im Netz soll mit Hilfe künstlicher Intelligenz erkannt werden.

Investiert werden soll auch in moderne Dienstkleidung und Schutzausstattung und Bodycams, Taser, Car-Cams, Drohnen, Smartphones und IT-Geräten. Der Staat bekommt offensichtlich mehr Angst vor seinen Bürgern.

[advertisement-block provider=“Newsletter“ location=“posts“]

Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus

Ihre Unterstützung hilft uns, weiterhin kritisch zu berichten.

Einmalig unterstützen

Monatlich unterstützen

Jährlich unterstützen

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken