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Hilfskräfte für Flughäfen

Volker Wissing scheitert mit seinem Türkei-Plan grandios

30.11.2022

| Lesedauer: < 1 Minuten
Vakante Arbeitsplätze besetzen wir durch Zuwanderer. So lautet der neue Masterplan der deutschen Fachkräftepolitik. Doch die Praxis zeigt: Das Interesse an Arbeit in Deutschland ist gar nicht so groß.

An deutschen Flughäfen herrschte im Sommer Chaos: In den Pandemiejahren waren Mitarbeiter entlassen oder verloren worden, die so schnell nicht wieder rekrutiert werden konnten. Nun fehlte es bei der Gepäckannahme und im Sicherheitsbereich an ausreichend Händen, um einen fließenden Verkehr zu garantieren. Die Branche hatte lange auf das Dilemma hingewiesen, die Politik nichts getan.

[inner_post 1] Jetzt trat Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf den Plan. Leiharbeiter aus der Türkei sollten den deutschen Flughäfen aushelfen. Mindestens 2.000 von ihnen wollte er in einem beschleunigten Verfahren nach Deutschland holen. So weit die Theorie: „Laut Bundesregierung wurden nach aktuellem Stand 91 Visa an türkische Hilfskräfte zur vorübergehenden Beschäftigung an einem Flughafen in Deutschland erteilt“, heißt es in einer Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der Union. Die Regierung weiß noch nicht einmal, ob alle 91 potenziellen Hilfskräfte tatsächlich gekommen sind.

Die Agentur für Arbeit, so heißt es in der Antwort, würde aber grundsätzlich viel tun, um im Ausland Mitarbeiter für deutsche Flughäfen zu gewinnen. So gebe es in Frankfurt eine eigene Airport-Agentur, in Köln und München betreibe die Agentur Büros. Zudem habe die Bundesregierung bereits im Frühsommer 2020 dafür gesorgt, dass Sicherheitsdienstleister betriebsbedingt nicht hätten kündigen müssen.

Doch laut der Antwort auf die Union-Anfrage waren im März 2022 aus dem Bereich „Luftfahrt“ 16.200 Beschäftigte in Kurzarbeit. Insgesamt hätte die Situation dazu geführt, dass die Flughäfen nach der Pandemie ein Fünftel weniger an Personal hatten als vor der Pandemie. 800 bis 900 Mitarbeiter fehlen derzeit in den Sicherheitsbereichen der Flughäfen, an denen Private im Auftrag des Bundes die Abwicklung übernommen haben. Das entspricht laut Ministerium etwa zehn Prozent des gesamten Personalbedarfs in diesem Bereich. Weitere „Erkenntnisse lägen“ der Bundesregierung „derzeit nicht vor“.

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