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Hamas-Hochburg Dschabalija

Das „Flüchtlingslager“ ist ein 1948 erbautes Gebäudeviertel

01.11.2023

| Lesedauer: < 1 Minuten
Der Krieg Israels gegen Hamas ist international vor allem ein Propagandakrieg. Er wird nicht zuletzt in Überschriften und zentralen Begriffen entschieden. Erst wenn in westlichen Medien eine Hamas-Hochburg nicht mehr „Flüchtlingslager“ genannt wird, sind Erfolge an der PR-Front in Sicht.

Überschriften prägen Nachrichten und nicht der oft gegenteilige Text weiter unten. Der Tenor der meisten Meldungen weltweit lautet in diesem Fall, die israelische Armee (IDF) habe das „Flüchtlingslager“ Dschabalija im Norden des Gazastreifens beschossen – mit vielen Zivilisten als Opfer.

Aber anders als noch vor kurzem enthalten die Berichte relativ weit vorne auch die IDF-Mitteilung von einem „großangelegten Angriff“ auf eine „militärische Hochburg der Hamas“ im Westen der Stadt am Boden und aus der Luft, bei dem auch Hamas-Tunnel getroffen wurden, was den Einsturz von Gebäuden zur Folge hatte. In den Tunneln des seit langem als Hamas-Hochburg bekannten Gebäudeviertels wurden durch den Beschuss wahrscheinlich Munitionslager getroffen. Die genauen Umstände werden vielleicht später bekannt werden.

Jedenfalls handelt es sich bei dem in Hamas-PR „Flüchtlingslager“ genannten Platz in Dschabalija (Jabalya) um ein Gebäudeviertel, das seit 1948 besteht. Und wo 1987 die erste Intifada begann.

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Dass dies ein Ort für „Flüchtlinge“ wäre, ist schon deshalb unplausibel, weil sich aktuell Binnenflüchtlinge in den Süden des Gazastreifens bewegen (sofern ihnen das die Hamas nicht unmöglich macht) und nicht in den Norden. Es sei denn, mit dem Wort „Flüchtlingslager“ ist das ganze von PLO und Hamas kontrollierte Gebiet in „Palästina“ gemeint, welchem die arabischen Regime in „Palästina“ seit Anfang an nie erlaubten, etwas anderes zu sein als ein großes „Flüchtlingslager“, das auf den Tag der Vertreibung der Juden aus Israel warten muss.

Der Krieg Israels gegen Hamas ist international vor allem ein Propagandakrieg. Er wird nicht zuletzt in Überschriften und zentralen Begriffen entschieden. Erst wenn in westlichen Medien eine Hamas-Hochburg nicht mehr „Flüchtlingslager“ genannt wird, sind Erfolge an der PR-Front in Sicht.

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