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FIFA-WM in Katar

Ein Foul der SPD führte zum Tugendknicks der „Mannschaft“

05.12.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Wie tief steckt die SPD drin in der WM-Blamage von Katar? Seit dem Wochenende gibt es mehrere Hinweise darauf, dass die deutschen Fußballer sich mehrheitlich gegen die Instrumentalisierung wehrten. Im Zentrum stehen Kollektivzwang und ein SPD-PR-Berater.

Dass die Politik den Sport vereinnahmt, ist ein bekanntes Thema. Dass man in Deutschland im Zuge zweier Diktaturen seine Lehren gezogen hat, bleibt deswegen Wunschdenken. Immer steht die „Gute Sache“ im Vordergrund – je nach Laune des Zeitgeistes. Bereits am Samstagmorgen hatten Holger Douglas und Olaf Opitz das Thema aufgespießt.

[inner_post 1] Opitz konstatierte, der DFB habe seine Mannschaft als „politische Botschafter“ nach Katar geschickt, „Balltreten“ war nicht mehr entscheidend und zweitrangig, was auch „in die Köpfe“ der Fußballspieler gegangen sei. Bierhoffs Behauptung, dass die politische Inszenierung keine Wirkung auf das Spiel gehabt hätte, wies Opitz zurück. Die Entourage sei schon vor Jahren als Verein von Gefolgsleuten der Politik, namentlich Angela Merkels und der Grünen, aufgetreten: der Vorschlag, die Nationalmannschaft zur „Mannschaft“ zu machen, sei ein Vorschlag Merkels gewesen, Bundestrainer Jogi Löw habe für die Grünen bei der Wahl des Bundespräsidenten abgestimmt.

Zuletzt habe sich die Nationalelf wie im Sozialismus verhalten, diesen sogar übertrumpft, weil selbst im Sozialismus keine Binden getragen worden seien und man nicht die Arbeiterfaust gereckt hätte, so Opitz. Und er hebt mit der Frage an: welcher Kollektivzwang wird in der Mannschaft ausgeübt? Es gebe bestimmt Spieler, die all das nicht wollten. Aber es werde angeordnet – von Bierhoff, aber auch vom Präsidenten des DFB, Bernd Neuendorf, der ein sozialdemokratisches Parteibuch besitze. Die ganze DFB-Spitze sei „durchpolitisiert“ worden.

Seit einem Beitrag der „ARD-Sportschau“ hat diese sozialdemokratische Unterhöhlung eine neue Dimension und Aktualität gewonnen. Denn vor dem Auftaktspiel gegen Japan soll es im Team gekracht haben. Anders als Bierhoff oder auch gewisse Medien behaupten, habe die Nationalmannschaft sich sehr wohl „belastet“ gefühlt angesichts der politischen Themen. Bei der Suche nach einem Ersatz für die „One Love“-Binde habe man sich „instrumentalisiert“ gefühlt.

[inner_post 2] Bei der Diskussion um die Alternative zog man auch PR-Fachmann Raphael Brinkert zu Rate. Brinkert ist der PR-Berater von Leon Goretzka – der als SPD-nah gilt und bei der Bundesversammlung seine Stimme Frank-Walter Steinmeier gab. Brinkert geriet erst vor einem Monat in die Schlagzeilen, weil Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ihn für die Werbekampagne zur Impfkampagne „Ich schütze mich“ verpflichtet hatte. Brinkert betreute die Wahlkampagne von Olaf Scholz im Jahr 2021 – und gilt deswegen als sozialdemokratischer Intimus.

Verbandsspitze, Bierhoff, Marketingabteilung sowie der als woke geltende Mannschaftskapitän Manuel Neuer wurden verschiedene Vorschläge unterbreitet. Brinkert soll dabei die „Herz“-Geste vorgeschlagen haben, die auch Schützling Goretzka bei der ebenfalls politisch aufgeladenen Partie gegen Ungarn gezeigt hatte. Doch die Mehrheit der Spieler war dagegen – offenbar auch, weil die Geste Muslime verstimmen konnte. Neuer und Goretzka sollen sich am aggressivsten für eine Geste eingesetzt haben. Zuletzt kam es zur vollzogenen Hand-vor-den-Mund, die als kleinster gemeinsamer Kompromiss zustande kam.

[inner_post 3] Inwiefern möglicherweise Verbindungen zwischen dem SPD-Freund Brinkert, der den Kanzler und den Gesundheitsminister in Szene setzte, und der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bestehen, die sich in Katar mit der Binde fotografieren ließ, ist derzeit unklar. Es mutet jedoch nicht unwahrscheinlich an, dass neben beiden Gesten ein Zusammenhang stand, und Brinkert der Verbindungsmann bzw. Ideengeber gewesen sein könnte.

Hinter der Aktion, die den DFB, die Nationalelf und Deutschland selbst der Lächerlichkeit preisgab, stand also ein Netzwerk der Kanzlerpartei SPD, das den Sport der eigenen zur Schau gestellten Tugendhaftigkeit opferte. Was viele nur vermuteten oder fühlten, bestätigt sich damit: der Sport ist neuerlich Instrument der Regierung – und Kollektivzwang wie schon bei so vielen negativen Beispielen guter Ton. Vielleicht sollte man, bevor man in Zukunft neuerlich Katar anklagt, darüber nachdenken, ob antidemokratische Mechanismen in Deutschland nicht schon so sehr verinnerlicht worden sind, dass man selbst dafür blind geworden ist.

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