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Diesmal gings ums Ganze und ganz daneben

Ojemine, FDP

24.02.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki, der sich gestern in den politischen Ruhestand abmeldete, will nun möglicherweise für den Parteivorsitz kandidieren. Also im Augenblick jedenfalls.

„Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus“, teilte Christian Lindner gestern auf X mit. Die Bundestagswahl habe eine Niederlage für die FDP gebracht, „aber hoffentlich einen Neuanfang für Deutschland“. Er empfinde Dankbarkeit für „fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte.“

Vize Wolfgang Kubicki sagte ntv gestern vor der Wahl: „Ich kann für mich nur sagen: sollten wir den Bundestag nicht erreichen, ist meine politische Karriere in der FDP zuende.“ Nachdem feststand, dass die FPD es nicht schafft, sagte er dem NDR: „Ich werde ja nächste Woche 73, und dann nochmal vier Jahre als Frontmann für die freien Demokraten zu kämpfen, um den Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag zu schaffen, übersteigt dann schon meine Kräfte und auch mein Wollen.“

Gestern ist gestern, heut‘ ist heut‘ – was morgen ist, wissen die allerwenigsten Leut‘.

https://twitter.com/KubickiWo/status/1893949417012559971

Verstehen kann ich es schon, werden kann’s nix. Seit Wolfgang K. und ich uns bei den Deutschen Jungdemokraten erstmals über den Weg liefen, nagte es immer an ihm, dass er nicht ganz vorn war, obwohl er es doch besser konnte als sie da vorn. Was übrigens zutraf. Warum er es nie auf Eins schaffte? Er hat es nicht versucht.

Warum? Nein, das werde ich nicht beantworten. Das soll er selbst tun, wenn und wann er das will und kann.

Die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ) will wohl auch für den Parteivorsitz kandidieren: „Ich stehe voll und ganz hinter der FDP und werde dort in der Partei Verantwortung übernehmen, wo es notwendig ist und wo es gewünscht wird. Wichtig ist, dass wir geschlossen und mit klarem Kurs auftreten. Nach einem thematisch eher engeren Wahlkampf müssen wir uns thematisch dringend wieder verbreitern, beispielsweise um die Bürgerrechte“, sagte sie laut und laut BILD. MASZ hat logistisch dafür beste Voraussetzungen, wenigstens fünf Mitarbeiter hat sie in der Kathedrale der Bürokratie in Brüssel.

Die FDP ist von den gemeinsamen Anfängen an aus ihrer mentalen Nähe zur CDU nie herausgekommen. Was die beiden am meisten trennte, war der Antiklerikalismus der FDP, den manche mit Liberalismus verwechselten (mehr Selbständige und Mittelstand als die CDU passte dazu). Die FDP ging all die Jahrzehnte der CDU im Abstieg voraus. Verhältnismäßig gut ging es ihr immer nur dann, wenn sie vielen Wählern als die bessere CDU erschien.

Genau diese Chance haben Lindner und Kubicki ausgeschlagen. 2021 verließen sie die bürgerliche Familie ganz – nach der Merkel-CDU 2015 und nun ihrem Erben Merz.

Die FDP geht der CDU im weiteren Abstieg nur voraus. Zu zweiterer sagt ein Wort von Marco Gallina das Nötige:

https://twitter.com/434Italo/status/1893922227432591648

Nicht im Bundestag war die FDP von 2013 bis 2017 schon einmal, dieses mal könnte es dabei bleiben.

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