Die grüne Fassade bröckelt, wird demontiert, darunter kommt das rot-gelbe Erscheinungsbild von Burger King zum Vorschein. Die Schnellrestaurant-Kette hat nach gerade mal acht Monaten ihr Experiment am Wiener Westbahnhof eingestellt. Dort hatte sie unter großem Tamtam im Juli das erste rein vegane Burger-Restaurant eröffnet.
[inner_post] Groß war der Hype im Vorfeld. Riesig war die Schlange am ersten Verkaufstag. Die Medien überschlugen sich mit Lobeshymnen. Die Welt stand kurz davor gerettet zu sein. Denn wenn die Menschen kein Fleisch mehr essen, ist das Klima gerettet und es gibt keine Fettflecken mehr in weißen Hemden – so oder so ähnlich der Tenor der täglichen Berichterstattung.
Nun wandelt Burger King die Filiale am Westbahnhof wieder um, also zurück, wie der Konzern gegenüber dem Standard bestätigt hat. Es gibt wieder Fleisch. Aber auch weiterhin vegane Angebote. Denn der achtmonatige Versuch war so erfolgreich, dass er guten Gewissens eingestellt werden kann. So zumindest die Kommentare aus der Geschäftsführung: „Die Nachfrage nach unserem 100 Prozent veganen Restaurant im Wiener Westbahnhof hat von Beginn an all unsere Erwartungen übertroffen“, sagte Jan-Christoph Küster, Chief Marketing Officer der TQSR Group, auf Anfrage der Kleinen Zeitung.
Warum dann die Rückkehr zum Fleisch? Es habe schon eine steigende Nachfrage nach Fleisch gegeben. Aber eine Rückkehr zum rein veganen Angebot sei nicht ausgeschlossen. Obwohl die Menschen so stark nach Fleisch gefragt haben, dass der Konzern jetzt nachgibt. Und bloß weil eine Geschäftsidee nach acht Monaten wieder aufgegeben wird, heißt das ja noch lange nicht, dass sie nicht erfolgreich war. Jetzt aber Schwammerl drüber, rauf mit dem Hackfleisch auf den Herd, reinbeißen und die letzten acht Monate schnell wieder vergessen.
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