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Sieg für die Meinungsfreiheit?

Für 41 Milliarden Dollar: Elon Musk will Twitter vollständig aufkaufen

14.04.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Lang wurde spekuliert, was Musk mit Twitter vorhat, jetzt ist es klar: Musk will den Kurznachrichtendienst vollständig kaufen und von der Börse nehmen. Das könnte ein großer Sieg für die Meinungsfreiheit werden. Der Griff an der Börse ist allerdings heikel.

In den vergangenen Tagen spekulierten viele über eine mögliche Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter durch Multimilliardär Elon Musk. Am 4. April hatte der gebürtige Südafrikaner bekannt gegeben, einen Anteil von rund neun Prozent am sozialen Netzwerk zu halten. Jedoch verzichtete er auf einen Sitz im Aufsichtsrat des Unternehmens. Da diese Funktion ihn daran gehindert hätte, seinen Anteil über 14,9 Prozent hinaus aufzustocken, nährte der Schritt Spekulationen darüber, ob der reichste Mann der Welt nun die Firma gleich ganz übernehmen könnte.

Dies hat sich heute bewahrheitet. Musk bietet allen Aktionären 54,20 Dollar pro Aktie und erklärt, Twitter müsse eine private Firma werden. Er wolle Twitter nach einem Erwerb von der Börse nehmen, kündigte Musk an. „Seit meinem Investment weiß ich, dass das Unternehmen in seiner jetzigen Form weder florieren noch seinem gesellschaftlichen Auftrag gerecht werden wird“, schrieb Musk in einer Mitteilung an den Twitter-Vorstand.

[inner_post 1] Noch vor einer Woche kritisierte er, dass Twitter die Meinungsfreiheit untergrabe. Er betrachtet die Plattform als „de facto zentralen Platz für öffentlichen Meinungsaustausch“, kritisiert die oft willkürliche Löschpraxis des Unternehmens. Musk ist ein Freund des Twitter-Gründers Jack Dorsey und kritisierte seit dessen Rauswurf immer wieder die neue Unternehmensführung um CEO Parag Agrawal. Unter anderem postete er ein Bild, dass Agrawal als Sowjet-Diktator Josef Stalin darstellte.

Twitter könnte sich zwar zu einem gewissen Grad gegen die Übernahme wehren – aber sollte Musk erfolgreich sein, hat er schon große Pläne angekündigt. So will er den Twitter-Algorithmus „Open Source“ also für jeden einsehbar gestalten. Auch die bisherige Löschpraxis von „Falschinformationen“ könnte sich verändern oder gar stark eingeschränkt werden. Auch einen Bearbeitungsmodus für Tweets hatte der Tesla-Chef ins Spiel gebracht. „Twitter hat außerordentliches Potenzial. Ich werde es freisetzen“, meint Musk.

Es geht beim Kauf um 41 Milliarden Dollar. Die Frage ist, ob die Aktionäre sein Angebot annehmen werden. Musk bietet ihnen einen Preis von rund 8 Dollar über dem letzten Börsenkurs.

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