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Doppelmoral der Hypermoralisten:

El Hotzo: Zwischen woker Kasteiung und toxischer Unmännlichkeit

18.12.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Öffentlich präsentierte sich El Hotzo gerne als progressiver Verteidiger der Frauen. Privat dürfte er diese aber reihenweise betrogen haben. Sein befremdliches Geständnis auf X wirkt wie rituelle Selbstgeißelung und belegt damit, dass vor allem schwache Männer toxisch sind.

El Hotzo, seines Zeichens B-Promi, bekannt von seinen zahlreichen Beleidigungen Andersdenkender auf X, ist gar nicht so progressiv, wie er sich selbst gibt. Nicht gerade ein Schock. Das Prinzip „tu was ich sage, nicht was ich tue“ wurde von ihm keineswegs erfunden, sondern nur konsequent weitergeführt.

Wer sich glücklich genug schätzen kann, sein Leben außerhalb der X-Blase zu leben, sei hier kurz aufgeklärt: Nachdem eine Ex-Freundin des Böhmermann-Sidekicks El Hotzo vage Anschuldigungen erhob, ein nicht näher genannter Ex habe sie während der Beziehung betrogen, durfte man zwar spekulieren, dass damit El Hotzo gemeint war, doch erst als dieser ungefragt ein Geständnis auf X absonderte, in dem er zugab, feministisches Wasser zu predigen und patriarchalen Wein zu trinken, wurden diese Anschuldigungen bestätigt.

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Was folgte, war weniger Empörung, als vielmehr Spott ob der offensichtlichen Doppelmoral El Hotzos. Hatte er selbst in der Vergangenheit noch über Männer gewitzelt, die ihre Frauen betrügen, erwies er sich genau als das, was er anderen vorwirft. Ein Fall klassischer Projektion.

Ansonsten ist dazu wenig zu sagen, denn obwohl sein Verhalten vor Doppelmoral trieft, strafbar hat er sich damit nicht gemacht. Will man aus diesem Skandälchen noch ein wenig mehr destillieren, dann muss man an einer speziellen Stelle bohren, denn die einzige Frage, die sich wirklich aufdrängt, ist jene: Warum hat El Hotzo sein Fehlverhalten überhaupt so schnell und ohne Zwang zugegeben?

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Eine Erklärung könnten tatsächliche Schuldgefühle sein. Das bleibt aber spekulativ. Dennoch stellt sich die Frage, wie bewusst El Hotzo seine Doppelstandards eigentlich lebte, denn wer bewusst eine öffentliche Maske trägt, an die er privat nicht glaubt, wird nicht ohne Zwang ein derartiges Geständnis ablegen.

Daher ist diese Episode wohl am ehesten ein Beleg dafür, dass Leute wie El Hotzo tatsächlich an ihre progressiven Ideale glauben und das ungefragte Geständnis eine Form woker Selbstkasteiung ist, mit der sich El Hotzo, gleich jenen chiliastisch-sozialistischen Sekten der Vergangenheit, vor der vereinten Wertegemeinschaft bloßstellt, um Buße zu tun.

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Bezeichnend ist dabei aber, dass – wiederum klassische Projektion – El Hotzo exakt jene Form von „toxischer Maskulinität“ an den Tag legte, die seinesgleichen so gerne einem klassischen Männerbild vorwerfen. Damit offenbart er aber ungewollt das eigentliche Wesen sogenannter „toxischer Maskulinität“, denn es ist eben die Abwesenheit echter Maskulinität und somit echter Verantwortung, die er an den Tag legte.

Das zwanghafte Hinterherhecheln hinter jedem nächsten Rock, während er scheinbar sogar Freundinnen, die ihn dabei ertappten, als verrückte Stalkerinnen diffamierte, ist indikativ für einen schwachen Mann, einen Mann, der nicht in sich selbst ruht und damit attraktiv wirkt, sondern der seine zwanghafte Obsession mit dem anderen Geschlecht nur deshalb ausleben kann, weil ihn das Schicksal mit jenem Ruhm versehen hat, der ihn in Abwesenheit typisch männlicher Tugenden für Frauen erst der Unsichtbarkeit enthebt.

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So kommt es, dass sein Eingeständnis auf X womöglich sein erster öffentlicher Akt von Männlichkeit war, da er – aus welchen Beweggründen auch immer – erstmals öffentlich Verantwortung für seine Handlungen übernommen hat.

Allzu große Hoffnung auf anhaltende Läuterung sollte man sich zwar dennoch nicht machen, aber immerhin lieferte er kurz vor Jahresende noch einmal ein eindrückliches Beispiel für den Unterschied zwischen der toxischen Männlichkeit schwacher Männer und jener viel kritisierten klassischen Maskulinität.

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