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#Germans – Deutschland als Lachnummer

Die Welt macht sich über die „Germans“ lustig

18.07.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Auf Twitter machen sich die Nutzer weltweit über Deutschland lustig – besonders über die einstige Arroganz im Klimaschutz und das darauf folgende Scheitern in der Energiepolitik. Doch auch in der seriösen Presse kommt Deutschland kaum besser weg.

Wir Deutschen waren die besten Bösewichte, die Hollywood je zu bieten hatte. Noch heute gilt „Goldfinger“ als Gegenspieler Nummer eins von James Bond. Frankenstein kommt aus Ingolstadt. Und Hans Gruber will in „Stirb langsam“ jedes Weihnachten aufs Neue bezwungen werden. Doch unser schlechter Ruf ist in Gefahr. Für die Welt sind die „Germans“ zu einer Lachnummer geworden. Unter diesem Hashtag, also Stichwort, machen sich die Nutzer über die Deutschen lustig – beziehungsweise über ihre Politik: „#Germans“ ist weltweit ein Trend auf Twitter geworden.

Der Spott macht sich vor allem an der deutschen Energiepolitik fest. Die Nutzer erinnern sich einerseits an den Hochmut, mit dem die Deutschen ihren gleichzeitigen Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft verkündet haben. Sie seien die Vorreiter in Sachen Klimaschutz, die anderen Nationen würden ihnen bald folgen, haben ihre Presse und ihre Regierung im Gleichklang verkündet. Der Spott zielt nun auf das Ergebnis, das aus diesem Hochmut gewachsen ist: die Wahl, ob die Deutschen BASF gleich runterfahren oder ob sie es erst damit versuchen wollen, nicht mehr zu duschen. Kurzum: Es ist ein Klassiker des Humors – der arrogante Snob, der die Torte ins Gesicht bekommt.

[inner_post] „Hallo Deutschland, ein paar Worte an die Nicht-ganz-so-Schlauen“, schreibt „ULTRA MAGA“ auf Englisch. Darunter zeigt er ein Bild von Greta Thunberg – mit Hass verzerrtem Gesicht und mit Tränen überlaufenen Augen. „Nächstes mal“, steht dort, „richtest du deine nationale Energiestrategie nicht nach einem 14 Jahre alten Schulschwänzer aus“.

Vor allem amerikanische Konservative freuen sich über die Misere des so hochnäsigen Deutschlands. Ein Nutzer mit dem Namen „American Conservative“ schlägt entsprechend zu: Ob sich die anderen noch dran erinnerten, wie die Deutschen Trump ins Gesicht gelacht hätten, als er sie vor der Abhängigkeit von russischen Rohstoffen gewarnt habe: „Who’s laughing now?“ Er reagiert damit auf einen Tweet von „PeterSweden“, der fragt: Was passiere mit all den Windrädern und Solardächern jetzt, da Deutschland zur Kohlekraft zurückkehrt?

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Der Nutzer „Boris, the Conservative Cat.“ ressümiert: Es sehe so aus, als ob die Deutschen komplett den Faden verloren hätten. Nun denn: „back to the Stone-age for them“. Zurück in die Steinzeit! Dabei bezieht er sich auf einen Tweet, in dem das Nein von FDP, SPD und Grünen zur Atomkraft thematisiert wird.

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Der Nutzer „TaiPanInternational“ betont die einstige Arroganz der Deutschen: Sie hätten immer so getan, als seien sie die Pragmatischsten und Verantwortungsbewusstesten zugleich. Nun seien sie wie Hühnchen auf dem Grill gelandet. Und was dem Klugscheißer entgegenkommt, wenn der Klugscheißer stolpert, fasst TaiPanInternational prägnant zusammen: „No sympathy.“

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Der Spott gehört auf Twitter. Doch auch in der internationalen Presse kommt Deutschland derzeit nicht gut weg. Für besondere Wellen hat der Vorschlag der Deutschen Bank gesorgt, Gas durch Holzverbrennung zu ersetzen. Ebenso wie die Idee, Wärmestuben für Alte und Arme zu errichten oder die Einladung der Griechen, deutsche Senioren könnten ja den Winter bei ihnen verbringen.

„Germany will have to burn wood to stay warm this winter“, titelt der Telegraph und rechnet damit, dass eine Gasknappheit auch eine Rezession auslöst. Und die New York Times sagt dem Land viel Schmerz voraus.

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