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CDU-Generalsekretär

Die Union am Wahlabend – ein Trauerspiel mit Paul Ziemiak

26.09.2021

| Lesedauer: < 1 Minuten
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak personifizierte bei seinem ersten Fernsehauftritt nach der desaströsen Prognose das ganze Elend der Union.

Es war bezeichnend für diese Wahl und die Rolle, die die Medien, besonders die öffentlich-rechtlichen Sender dabei spielten: ARD-Moderatorin Tina Hassel, nachdem sie gerade sichtlich strahlend die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt verabschiedet hatte, begrüßte Alexander Dobrindt als CSU-Generalsekretär, was der Landesgruppenchef im Bundestag schon seit 2013 nicht mehr ist. Die Unionsparteien sind eben abgemeldet.

Eine Niederlage ist für die Unterlegenen schon schlimm genug. Doch die Art und Weise, wie die Unterlegenen darauf reagieren, kann sie zu einem beschämenden Schauspiel werden lassen. Das lieferte schon vor Dobrindt der CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak. Bei einem Ergebnis von um die 25 Prozent für die Partei Adenauers und Kohls kein Wort der Sorge zu äußern, sondern die Nachricht vom schlechtesten Ergebnis der Parteigeschichte mit dem Wort „Aufholjagd“ zu kennzeichnen und von einer „unglaublichen Mobilisierung“ zu reden, offenbart das ganze Elend der gegenwärtigen Union. Der Generalsekretär einer Partei, die gerade einen derartigen Absturz erlitten hat, redet sofort von einer „Zukunftskoalition“ mit den Grünen und der FDP. Man klammert sich an jede letzte Chance weiter zu regieren, weil man ahnt, dass sonst das blanke Nichts wartet.

Ziemiak scheint gar nicht begriffen zu haben, wie desaströs die Lage der eigenen Partei ist. Er verliert jedenfalls kein Wort zur Erklärung des Wahldesasters, nur die Phrasen „nichts schönreden“ und „aufarbeiten“. Und dann setzt er noch zum endgültigen Beleg der Zombifizierung den zynischsten aller CDU-Sprüche an den Schluss: „Erst das Land, dann die Partei.“ Diese Funktionärskaste der Union, für die Ziemiak steht, spürt sich selbst nicht mehr.

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