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Untauglich

Die Kandidaten der Parteien im Assessmentcenter bei ARD und ZDF

24.09.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Bei einem im Markt aus eigener Kraft, ohne Subventionen und trotz staatlicher Regelungswut erfolgreichen Unternehmen hätte kein Teilnehmer an diesem Assessmentcenter bei ARD und ZDF auch nur die geringste Chance, in den Kreis der leitenden Angestellten aufzusteigen (die Moderatoren eingeschlossen).

Seit der Bundestagswahl 2001 habe ich keine Wahl-TV-Runde im deutschen Fernsehen mehr angeschaut, nur noch TV-Runden in anderen Ländern. Die gestrige ÖRR-Versammlung fasse ich so zusammen: Bei einem im Markt aus eigener Kraft, ohne Subventionen und trotz staatlicher Regelungswut erfolgreichen Unternehmen hätte kein Teilnehmer an diesem Assessmentcenter bei ARD und ZDF auch nur die geringste Chance, in den Kreis der leitenden Angestellten aufzusteigen (die Moderatoren eingeschlossen).

[inner_post 1] Tina Hassel lässt in ihrer giftigen Biestigkeit Frau Wissler von SED/PDS/Die Linke als verbindliches Wesen erscheinen. Aus ihrem Ideologiekäfig kam Wissler nicht heraus. Sonst hätte sie die alte Forderung nach dem Austritt aus der NATO durch den Hinweis ersetzen können, dass für das Ende der NATO die Neuausrichtung der Strategie der USA sorgt. Trotzdem ist Wissler im Vergleich zu Baerbock eine intellektuelle Erscheinung.

Olaf Scholz ist die ganze Zeit so eifrig bemüht, seine Harmlosigkeit unter Beweis zu stellen, dass seine Inkomptetenz in der Sache untergeht. Da erscheint Christian Lindner geradezu, als wäre er Finanzminister, aber Vorsicht, Lindner ist wirklich gut nur in Rhetorik. Nicht immer, aber oft.

[inner_post 2] Annalena Baerbock haben ihre Trainer nun mit Verspätung doch noch beigebracht, das Mantra von „grüner Führung, ohne die alles nichts ist“ brav wie einen Kinderreim aufzusagen, statt sich in freier Rede fachlich und sprachlich zu verheddern. Triumphierend warf die besserwissende Streberin allen ins Gesicht, „also erstmal guten Abend“. Und auch dieser Regieanweisung ihrer Spindoktoren folgt sie gehorsam wie ein „Puppet on the strings“: immer geradeaus in die Kamera lächeln. Dieses Lächeln gefriert nur mit jedem Mal mehr.

Bei Theo Koll, der hinter Tina Hassel nahezu verschwand, war nicht immer klar zu erkennen, ob er sich der neben ihm sitzenden Baerbock freundlich zuwandte oder milde lächelnd die Augen verdrehte.

Praktischer Weise hat die ÖRR-Regie die Teilnehmer der Runde nach der parteripolitischen Gesäßgeografie platziert. Armin Laschet machte seinen Punkt mit der Botschaft von der Richtungswahl zwischen RRG und „bürgerliche Koalition“, was er durch seine Beißhemmung Baerbock gegenüber zunichte machte. Der Mann steht nicht, wenn’s drauf ankommt. Da saß der Lindner-Satz, wonach er CDU und CSU nicht zutraut, „die Grünen unter Kontrolle zu halten“ – aber Lindners FDP soll das in einer Jamaikakoalition können? Umgekehrt wird ein Schuh draus, Laschets CDU würde im grünen Auftrag Lindners FDP ausmanövrieren.

[inner_post 3] Markus Söders größter Beitrag war, dass er mit der Bahn nach Berlin kam, um Laschet bei seinem Auftritt zu behindern. Baerbock sparte ja an ihrem ökologischen Fußabdruck, indem sie im nicht elektrisch betriebenen Wahlkampfbus durch Deutschland tourte, wobei sie ihren Kinderreim von der „grünen Führung, ohne die alles nichts ist“, so oft aufsagte, dass er in der Hassel-Runde wirklich saß. Dass Alice Weidel das Fahrrad nimmt, wenn es geht, machte ihre mehrfach sitzenden Ausführungen, vor allem die gegen die Stigmatisierung sogenannter Querdenker, nicht stärker.

Zwar musste ich mich nicht mehr vergewissern, dass ich keine einzige Partei zur Bundestagswahl wählen kann, allein schon weil es nicht drauf an kommt, welche Farbe die Galionsfigur hat, wenn an Deck so oder so grünrot gesteuert wird. Aber hätte ich es noch nicht gewusst, dass Assessmentcenter bei ARD und ZDF brachte es unübersehbar an den Tag: Zum leitenden Angestellten in einem echten Unternehmen taugen alle nicht. Aber für den Staatsbetrieb Deutschland schon? Gute Nacht Leute, es ist Zeit zu geh’n.

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