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Einfältiges Plädoyer für den Impfzwang

Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus im Faktencheck

04.01.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Annette Kurschus erhebt die Corona-Impfung aus dem Bereich der Diskussion in den Bereich unumstößlicher Aussagen mit Wahrheitsanspruch. Bei dieser evangelischen Dogmatisierung der Zwangsimpfung überraschen drei Aussagen.

Die neue EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus befürwortet in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 23.12.2021 die allgemeine Impfpflicht: „… sage ich Impfgegnern sehr deutlich, dass ich ihre Haltung nicht akzeptieren kann … Ich finde, hier reden wir nicht mehr von unterschiedlichen Überzeugungen, die man so oder so haben oder teilen oder nicht teilen kann. Hier geht es darum, dass ich Schaden von meinen Mitmenschen abwenden muss.“

Damit erhebt Annette Kurschus die Corona-Impfung aus dem Bereich der zu diskutierenden Überzeugungen in den Bereich der unumstößlichen Aussagen mit Wahrheitsanspruch (= Dogma). Bei dieser evangelischen Dogmatisierung der Zwangsimpfung überraschen mich drei Aussagen von Frau Kurschus.

Erste überraschende Aussage

„Und wir wissen auch mittlerweile doch gesichert, dass keine erkennbaren gesundheitlichen Schäden von einer Impfung ausgehen.“

Faktencheck: Die aus Deutschland vom 27.12.2020 bis 30.11.2021 gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Corona-Impfung an das Paul-Ehrlich-Institut betrugen über 196.000, darunter fast 2000 Todesfälle. Die Schadensmeldungen im niederländischen Meldewesen deuten darauf hin, dass in Deutschland eine Dunkelziffer noch oben drauf kommen könnte.

Schlussfolgerung: Frau Kurschus hat sich dermaßen in die Impfzwang-Ideologie verstiegen, dass sie gar nicht mehr die Nebenwirkungen der Impfung wahrnehmen kann. Frau Kurschus repräsentiert damit unsere vermeintlich kulturelle Elite, die sich von der evidenzbasierten Weltbetrachtung verabschiedet hat.

Zweite überraschende Aussage

Der Journalist des Deutschlandfunks fragt: „Ist Impfen eine Art moralische Pflicht für jeden evangelischen Christen?“ Darauf antwortet Annette Kurschus:

„Von Moral spreche ich ungern. Das Impfen ist eine Pflicht aus christlicher Nächstenliebe heraus.“

Faktencheck: Frau Kurschus spricht im ganzen Interview von (Impf)Moral und solidarisch-christlicher Nächstenliebe, was ja durch und durch moralisch ist. Irritierenderweise behauptet sie trotzdem, dass sie nur ungern von Moral spreche.

Schlussfolgerung: Frau Kurschus hat sich dermaßen in die Impfzwang-Ideologie verstiegen, dass sie gar nicht mehr wahrnimmt, dass sie als evangelische Pfarrerin zum Moralapostel mutiert ist. Ich bezweifle, dass die Moralisierung von politischen Sachfragen unserem Land und unserer Kirche gut tut.

Dritte überraschende Aussage

„Wir machen keinem die Tür in unserer Kirche zu. Kirche ist Heimat für alle Menschen, die da Heimat suchen.“

Faktencheck: Viele evangelische Kirchengemeinden haben zu den Heiligabendgottesdiensten mit ihren 2G-Regelungen vielen Gläubigen die Türe verschlossen. Als ob ein Getestester ein größeres Risiko sei als ein Geimpfter, der nicht getestet ist. Als ob Jesus gesagt hätte: „Kommt her zu mir alle, die ihr geimpft und genesen seid, nur dann bin ich für euch da.“ Als ob Kirche ohne Schaden in eine privilegierte Klasse der Geimpften und eine Aussätzigen-Klasse der nur Getesteten getrennt werden könnte.

Schlussfolgerung: Frau Kurschus hat sich dermaßen in die Impfzwang-Ideologie verstiegen, dass sie gar nicht mehr wahrnimmt, wie sie die Solidarität zerstört mit einer Impf-Ideologie, die meint, die Solidarität und die Liebe für sich alleine gepachtet zu haben.

Fazit

Das einfältige Plädoyer für den Impfzwang von Seiten der EKD-Spitze macht mir große Sorgen. Natürlich müssen gesellschaftlich die Vor- und Nachteile der Covid-Impfung für bestimmte Altersgruppen und Risikopatienten abgewogen werden. Das kann aber nicht dogmatisch geschehen, sondern nur in einem offenen und individuellen medizinischen Diskussionsprozess.

Die neuartige Gen-Impfstoffart im Experimentierstadium hat leider zu oft mit ihrer mangelhaften Wirksamkeit und mit ihren Nebenwirkungen unangenehm überrascht. Darum ist es zu früh, die notwendige evidenzbasierte Diskussion durch einen Impfzwang mit Staatsgewalt abwürgen zu können, garniert mit einem kirchlichen (Un)Segen.

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