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Vorsicht Satire

Die ARD spart streng nach Philosophie

03.03.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Die ARD lehnt es ab, die Formel eins zu übertragen. Rennen mit Verbrennungsmotoren passten nicht in die Philosophie des Senders. Eine Erklärung, mit der manche Sendung des Ersten hinterfragt werden kann.

Vier Rennen der Formel eins hätte die ARD übertragen können. Doch der Sender lehnte ab. Verbrennungsmotoren passten nicht mehr in die Philosophie des Senders, schreibt die Bild. Welche Philosophie das ist, stand da leider nicht. Die Redaktion tippte mehrheitlich auf Dekonstruktivismus, aber auch die Schlagworte Frankfurter Schule und Hanauer Barock fielen in der Diskussion.

Die Philosophie ist dem Sender aber neuerdings wirklich wichtig. So schworen die Verantwortlichen bei Manitu, keine Winnetou-Filme mehr zeigen zu wollen. Neben der Philosophie hing das mit den Filmrechten zusammen, die nicht mehr bei der ARD liegen. Was auch für die Formel eins gilt. Das Erste hätte nur vier der mittlerweile 425 jährlichen Rennen zeigen dürfen – und auch das nur zu einem Stückpreis von 2,5 Millionen Euro. Da aber der eigentliche Name der ARD-Philosophie Sparismus lautet, kam diese Ausgabe nicht in Frage.

[inner_post 1] Wobei die Sparisten nur im Programm sitzen. In der Chefetage hocken die Prassisten: auf Massagesesseln – 17.000 Euro das Stück. Zwar sind die Mitarbeiter auf den obersten Ebenen der ARD durchaus bereit, auf dem Teppich zu bleiben, aber dann muss es halt ein echter Perser sein. Minimum. Im Programm darf jedoch gerne philosophisch gespart werden.

Im Heinz-Erhardt-Themenabend fällt etwa künftig „Natürlich die Autofahrer“ weg. Schon rein sprachlich dürfen in der Schule des Wokeismus die Begriffe Natur und Auto nicht mehr aufeinander folgen, ohne dass mindestens 27 andere Wörter dazwischenstehen. Zudem kommt am Ende ein Mann mit einer Frau zusammen – gleich zweimal. Das ist aus der heutigen Sicht der ARD die Unterdrückung diverser Sexualität.

Statt „Natürlich die Autofahrer“ läuft dann einfach zweimal „Immer die Radfahrer“. Allerdings müsste da dann das Titellied nachvertont werden. Aus „Mit dem Rad, mit dem Rad, mit dem Rad Kamerad“ würde: „Mit dem Rad, mit dem Rad, mit dem Rad Genoss:in“. Auch müsste „Drei Mann in einem Boot“ in „Drei Menschen in einem Boot“ umgetextet werden und die Marianne per digitaler Bearbeitung einen Segelantrieb erhalten.

Das klingt nach Kosten. Das passt aber auch nicht mehr in die Philosphie der ARD. Günstiger wäre es, wenn Anne Will einfach 24 Stunden am Stück das grüne Parteiprogramm vorliest. Falls sie sich dafür zu schade und zu stolz ist, wäre das auch kein Problem. Dann macht’s halt Eckart von Hirschhausen.

Von Filmen lässt das Erste künftig besser genauso die Finger wie von der Formel eins. Denn wenn es darum geht, „Die Lümmel von der ersten Bank“ so zu verändern, dass sie in die Philosophie der ARD passen – ehrlich gesagt: Da wissen wir dann auch nicht mehr weiter.

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