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Achtung Glosse!

Die April-Partei FDP will jetzt doch wieder Atomkraft

11.07.2022

| Lesedauer: < 1 Minuten
Kaum ist die Sommerpause da, lockt die FDP wieder mit der Karotte: Man müsse unideologisch über die Atomkraft debattieren. Dabei hatte sie erst am letzten Donnerstag gegen eine Verlängerung von Laufzeiten gestimmt.

Heute Morgen meldet die Tageszeitung Welt: FDP fordert „ideologiefreie“ Atom-Debatte. Ist wieder Murmeltiertag? Dasselbe forderte Wolfgang Kubicki doch erst am 22. Juni. Damals hieß es: Kubicki fordert Weiterbetrieb verbleibender Atomkraftwerke. Angeblich gibt es einen Dissens in der Ampel zum Thema.

Aber Moment, war da nicht etwas? Richtig: Erst am 7. Juli sprach sich die FDP-Fraktion im Bundestag einheitlich gegen eine Fristverlängerung der drei verbliebenen Atomkraftwerke aus. Der Änderungsantrag der Union war dabei so vorsichtig und mit so vielen Hintertürchen formuliert, dass er möglichst annehmbar geriet. Doch von den Liberalen gab es keine einzige Ja-Stimme.

Wären die Parteien Monate, dann hätte die FDP wohl den April gebucht. Weiß die FDP noch, was sie will? Erst Großmaul, dann zahmes Mäuschen, jetzt wieder Großmaul. Der Grund: Heute beginnt im Bundestag die Sommerpause. Für rund zwei Monate muss die Gelbstufe der Ampel also nicht zu sehr befürchten, an ihren Worten gemessen zu werden. Kurzer Balsam auf die geschundene Seele einer ehemaligen Wirtschaftspartei, bevor das nächste grüne Projekt vorangeschoben wird.

Von Franz Josef Strauß stammt das Bonmot, die einzige berechenbare Komponente der FDP sei ihre Charakterlosigkeit. Das Zitat stammt aus dem Jahr 1975. Die FDP hatte schon damals das Image einer Umfaller-Partei. Dieses Mal hat sie sich als Auffaller, Umfaller, nun wieder Auffaller geriert. Neuerdings fällt sie auch nach vorne und nach hinten.

Immer stärker dagegen wird der Wunsch: Möge sie doch endlich wegfallen.

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