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„Leiche Deutschland“

Der einstige Wirtschaftsmotor im Abschwung – Bloomberg: „Scholz scheitert“

30.07.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Abschwung statt Aufschwung – dieser Trend setzt sich weiter fort, wie Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Für das Nachrichtenportal Bloomberg sieht Deutschland, lange Zeit Wachstumsmotor Europas, zunehmend wie eine Leiche aus. Scholz scheitere mit seinem Versuch, einen Aufschwung herbeizuführen.

Im zweiten Quartal schrumpfte die deutsche Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. Damit geht die Talfahrt weiter. Im ersten Quartal 2024 gab es nur einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent, nachdem im letzten Quartal 2023 die Wirtschaft sogar um 0,4 Prozent schrumpfte.

Der Spiegel wundert sich noch: Die deutsche Wirtschaft sei »überraschend« geschrumpft. Bloomberg wird deutlich: »Ein Land, das lange Zeit als Motor des europäischen Wachstums galt, wird zunehmend zum Ballast.« Zu diesen herben Schlüssen kam das Wirtschaftsnachrichtenportal bereits vorgestern in einer Analyse der deutschen Wirtschaft. Kanzler Scholz scheitere mit seinem Versuch, einen Aufschwung herbeizuführen.

Das Land, das lange Zeit als Wachstumsmotor Europas galt, sehe zunehmend wie eine Leiche aus, so Bloomberg. Seit dem Amtsantritt von Scholz seien zehnmal die vierteljährlichen Werte des Bruttoinlandsproduktes veröffentlicht worden, mehr als die Hälfte wies entweder kein Wachstum oder einen Rückgang auf.

Die Dynamik habe schon vor der Covid-19-Zeit nachgelassen, das Ende der billigen Gasimporte aus Russland sei ein schwerer Schlag gewesen, den die Unternehmen immer noch nicht überwunden hätten, vor allem die energieintensiven Branchen. Außerdem habe sich das globale Handelsumfeld verschlechtert, von dem ein exportorientiertes Land abhängig sei.

Die industriellen Schwergewichte wankten. Die Gewinne der BASF gingen zurück, nachdem die Preise in ihrem gesamten Chemiegeschäft gesunken waren, und die Mercedes-Benz-Gruppe senkte eine wichtige Margenprognose aufgrund der gedämpften Aussichten und des starken Wettbewerbs in China. Volkswagen hat ebenfalls seinen Ausblick gesenkt und wird am Donnerstag seine Ergebnisse vorlegen.

Bloomberg zitiert aus einem Interview von Ifo-Chef Clemens Fuest in der vergangenen Woche gegenüber Bloomberg Television, dass die Gesamtaussichten für Deutschland »ziemlich düster« seien. Der weltweite Konjunkturaufschwung helfe den deutschen Herstellern irgendwie nicht, hatte das Ifo-Institut im April gesagt und das Ergebnis als »rätselhaft« bezeichnet.

Martin Gornig, Ökonom am deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, gibt dem technologischen Stillstand die Schuld: »Wir können nicht mehr in die alte, fossile Technologie investieren und wir wissen noch nicht, in welche neue Technologie wir investieren sollen. Wenn wir dies überwinden können, wird Deutschland sicherlich wieder die europäische Führungsrolle übernehmen können.«

Bloomberg führt weiterhin Helena Wisbert ins Feld, Professorin für Automobilökonomie an der Universität Ostfalia: »Nur 12 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland sind elektrische — im vergangenen Jahr waren es mehr als 20 Prozent.« Dass gerade das politisch gewollte Ende des Automobils die Autoindustrie massiv beschädigt hat, danach fragt Bloomberg nicht.

Nicht angesprochen werden in der Analyse die fatalen Folgen der Energiewende und die damit verbundenen drastisch erhöhten Energiekosten. Jetzt soll die Industrie möglichst nur noch dann produzieren, wenn Wind weht und die Sonne scheint, so die neuesten aberwitzigen Vorstellungen der Bundesnetzagentur mit ihrem grünen Chef an der Spitze. Gründlicher kann er kein Industrieland zerstören. Preiswert und zuverlässig vorhandene Energie ist der Schlüssel für eine funktionierende Wirtschaft.

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