Unter normalen Umständen würde dies nicht geschehen, weil der Arbeiter und Handwerker natürlich erkennen kann, dass es ihm in einer Ordnung der Freiheit viel besser geht als in einer Ordnung der Unfreiheit. Unfreiwillig erkannte damit die Frankfurter Schule die Überlegenheit der Österreichischen Schule an. Jedoch scheinen nicht Wohlstand und Glück des Volkes das Ziel des Berufsrevolutionärs marxistischer Prägung zu sein, sondern die Macht und die Beherrschung anderer Menschen. Die Macht ist Selbstzweck und psychologischer Kompensationsmechanismus für Menschen mit Minderwertigkeitskomplexen.
[inner_post 3] Mit der 68er-Bewegung manifestierte sich die Frankfurter Schule in einem Plan des Marsches durch die Institutionen. Sie war eine von zwei Varianten der Machtergreifung, die die selbsternannte revolutionäre Elite propagierte. Die erste wurde evolutionär aussortiert, die zweite setzte sich durch. Die erste Variante war der Terror der RAF, dessen Idee darin bestand, das »bourgeoise System« durch Terror zur Repression zu zwingen und so »die Massen« gegen die Freiheit in Stellung zu bringen.Die zweite Variante bestand in einer Strategie der Unterwanderung und Korruption der bürgerlichen Institutionen. Sie war erfolgreich und darf heute als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden.
Diese erfolgreiche Strategie führt heute zu einer Krise unserer Gesellschaft. Ihre Basis ist die Verachtung der freiheitlichen Ordnung durch die herrschenden linken Eliten.
Hedonismus und Sexualisierung der Gesellschaft plus die Entfremdung der Menschen vom Leistungsgedanken durch einen überbordenden Sozialstaat bilden die Basis einer Werteerosion, die die Werte von Freiheit, Familie und Eigentum abschafft. Man kann dabei von einer Zerstörung der individuellen Freiheit durch eine Übersteigerung des Individuums im Egoismus sprechen.
Der Egoismus begnügt sich nicht mit der freien Entfaltung des Individuums in einer freien Gesellschaft, die all ihren Mitgliedern das gleiche Recht auf diese Entfaltung zubilligt, sondern er maßt sich Freiheiten an, die die Freiheit und die fundamentalen Rechte Dritter beschneiden. So legt er die Axt an das Fundament der Freiheit selbst, die ihre gesamtgesellschaftliche Maximierung eben im Respekt vor der Gleichheit aller vor dem Gesetz findet.
Wenn wir verstehen wollen, zu welcher Art Gesellschaft und zu welcher Form gesellschaftlicher Auseinandersetzung diese Entwicklung führt, müssen wir zwei Begriffspaare klar und präzise voneinander abgrenzen: zum einen das Begriffspaar Freiheit und Sozialismus und zum anderen das Begriffspaar »Staatssozialismus leninistisch-stalinistischer Prägung« und »Kulturmarxismus hedonistisch-psychoanalytischer Prägung«.
Die Abgrenzung der Begriffspaare erfolgt in beiden Fällen über die Elemente der Werteordnung, die den Antagonismus zwischen Freiheit und Sozialismus begründen. Es sind dies Ehe und Familie, Eigentum, Individualität, Religion und Kunst/ Kultur/Musik.
Abb. 1 stellt beide in ihrer schroffen Unvereinbarkeit gegenüber. Wir können in dieser Gegenüberstellung erkennen, wie die Elemente der sozialistischen Konzeption ineinandergreifen. Die Zerstörung von Ehe und Familie entzieht dem Individuum den Raum der Sicherheit und Geborgenheit des durch Evolution und damit natürliche Ordnung entwickelten Konzeptes des familiären Bandes, welches durch den genetischen Eigennutz der Blutsverwandtschaft und die damit inhärent angelegte wechselseitige Hilfsbereitschaft generiert wird.
Die Abschaffung des Eigentums macht das für sich selbst sorgende und verantwortliche Subjekt zum Objekt staatlicher Obhut und Bevormundung und damit am Ende der Willkür, indem es ihm jede Möglichkeit raubt, außerhalb der Bande bürokratischer Zuteilung und Herrschaft sich und seine Familie zu ernähren, zu bekleiden, zu behausen und zu beschützen.
Die Abschaffung der Individualität, die Reduktion des Menschen auf eine Nummer oder einen Strichcode, symbolisiert, verkörpert und ermöglicht seine totale Verfügbarkeit, die Entkleidung von seiner Menschenwürde und letztlich seinen Opfertod auf dem Altar des Massenmordes, getreu den Stalin nachgesagten Worten: »Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik.« Die tätowierte Nummer auf dem Unterarm der national-sozialistischen Opfer des Holocaust ist in diesem Sinne eine sichtbare Manifestation der Feindschaft gegenüber dem Individuum und seiner unveräußerlichen Menschenwürde.
Die Gegnerschaft zur Religion, insbesondere zum Christentum, ist nicht nur aus praktischen Gründen der Umsetzung der oben genannten drei Elemente zwingend. Denn das Christentum ist als Ausdruck der Liebe Gottes zum Menschen – nicht als »Masse«, sondern als Individuum (»Ich rufe dich bei deinem Namen«) – der höchste spirituelle Ausdruck der Werte von Familie, Individualität, Freiheit und auch Eigentum (»Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut!«). Die Gegnerschaft wurzelt in der oben erwähnten dämonischen Motivation der Feindschaft zu Gott und dem Menschen als vom Schöpfergott mit Freiheit ausgestattetem Geschöpf.
[inner_post 4] Zerstörung oder Verflachung und Missbrauch von Kunst, Musik und Kultur sind die logische Erweiterung der religionsfeindlichen Natur des Sozialismus, weil das »Wahre, Schöne, Gute« eine Form der Korrespondenz zwischen Schöpfung und Schöpfer ist. In ihr offenbart Gott durch Inspiration dem Geschöpf Mensch die Schönheit und Größe der für ihn bestimmten Schöpfung. Dieser Kommunikationskanal muss verstopft werden, um den Menschen von Gott zu entfremden. Nicht zufällig verwies Papst Benedikt XVI. auf die klassische Musik, die im christlichen Europa entstanden ist, als einen Hinweis auf die Wahrheit des Christentums.
Der von der Frankfurter Schule und ihren 68er-Epigonen propagierte Kulturmarxismus bedient sich jedoch angesichts der unterschiedlichen Realitäten der Machtverteilung in der Zeit seiner Aktivität auch anderer Mittel zur Erreichung dieser Ziele. Verfügt der Staatssozialismus leninistisch-stalinistischer Prägung über die Machtmittel der Gewehrläufe (Lenin), so arbeitet er bei der Durchsetzung dieser Ziele mit Gewalt, Verbot, Raub, Versklavung, Zensur und Verfolgung.
Der auf Machtergreifung angelegte Kulturmarxismus bedient sich scheinbar weicherer Formen. Seine gewalttätige Natur tobt er aber mit Vorliebe an den Schwächsten der Gesellschaft aus, indem er Ungeborene zur Abtreibung freigibt, dies bei behinderten Menschen (und neuerdings auch bei allen anderen) auch bis zur Geburt propagiert und mit der aktiven Sterbehilfe der nationalsozialistischen Idee vom »lebensunwerten Leben« zur Wiederauferstehung verhilft. Hier zeigt sich die von Schafarewitsch erkannte »Kultur des Todes« oder präziser: »Der Todestrieb in der Geschichte«.
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