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Infektionssterblichkeit 0,1 statt 1,0 %?

„Coronavirus deutlich weniger tödlich, als bisher vermutet“

18.10.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Eine Frage an alle, die sich an der Corona-Kommunikation beteiligen: Warum nehmen Sie hin, das "positiv Getestete" als "Neuinfektionen" verkauft werden?

Ping-pong-Lesen – machen Sie das auch? Nach dem dritten Absatz zum ersten, vom fünften zum zweiten und so weiter. Das ist oft überraschend, aber dient selten der Wahrheitsfindung.

Da lese ich zum Beispiel (Hervorhebung von mir):

Jetzt hat das Bulletin der WHO eine Metastudie der Stanford-Universität veröffentlicht, in der die sogenannte Infektionssterblichkeit anhand von weltweiten Antikörper-Studien ermittelt wurde. Ihren Ergebnissen zufolge ist Covid-19 zwar tödlicher als die Grippe, aber nicht so gefährlich wie bisher angenommen.

Nun ping-pong zum Absatz davor (Hervorhebung von mir):

Manche behaupten, die Krankheit sei nicht gefährlicher als eine saisonale Grippe, doch Wissenschaftler sind sich zumindest darin einig, dass dem Coronavirus mehr Menschen als einem Influenza-Virus erliegen. Doch wie tödlich Sars-CoV-2 genau ist, ist schwer zu bestimmen, weil man nicht weiß, wie viele Menschen sich tatsächlich angesteckt haben.

Dem Bericht entnehme ich Informationen, die mich interessieren (Hervorhebung von mir):

  • Ihr Gegenstand ist eine Metastudie von John P. A. Ioannidis, Professor für Medizin und Epidemiologie an der Stanford-Universität.
  • Ioannidis weiß aus 61 Studien, wie viele in einem Land Antikörper gegen Sars-CoV-2 im Blut haben (Seroprävalenzen).
  • Ioannidis errechnete eine Infektionssterblichkeit von 0,23 Prozent. In Regionen mit weniger als 118 Todesfällen pro eine Million 0,09 Prozent. Bei 118 bis 500 Covid-19-Toten pro eine Million 0,20 Prozent, an noch schlimmer betroffenen Standorten 0,57 Prozent. In Bevölkerungsgruppen unter 70 Jahren 0,05 Prozent.

Und nun zum deutschen Datengeber Christian Drosten: Er geht hierzulande von einer Sterblichkeitsrate von rund 1 Prozent aus. Nach Statista waren es am 16. Oktober 117 „Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus (COVID-19)“ – also sowohl MIT als AN Sars-CoV-2 Gestorbene.

Warum Drosten die Infektionssterblichkeit in Deutschland fast doppelt so hoch ansetzt als in „noch schlimmer betroffenen Standorten“, steht nicht im Bericht. Aber das ist auch eine Information.

Jetzt ping-pong in die Zusammenfassung zu Beginn des Artikels:

Möglicherweise ist das Coronavirus deutlich weniger tödlich, als bisher vermutet wurde.

Im Moment sieht es nicht so aus, als würden die Herrschenden eine andere  Richtschnur als die von Drosten kennen oder kennen wollen. Merkel zelebriert die Panik vom Unheil geradezu, die Bewerber um die Kanzlerschaft überbieten sich, um es ihr gleich zu tun, blind dafür, dass die Inhaberin derselben diese Bewerbungen möglicherweise schon gegenstandslos gemacht hat.

Eine Frage an alle, die sich an der Corona-Kommunikation beteiligen: Warum nehmen Sie hin, das „positiv Getestete“ als „Neuinfektionen“ verkauft werden, warum wirken Sie mit?

Ein Nachwort: Dr. David Nabarro von der WHO appellierte vor einer Woche an die Staats- und Regierungschefs der Welt, aufzuhören, „Lockdowns als primäre Bekämpfungsmethode“ gegen das Coronavirus einzusetzen, das Einzige, was durch Lockdown erreicht werde, sei Armut.

Dazu ist festzuhalten: Die Methode Merkel ist der Aufruf an alle Einzelnen zum „freiwilligen“ kollektiven Lockdown.

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