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Achtung Glosse!

Cem Özdemir: Aber bitte mit Gabel!

09.06.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Cem Özdemir ist sauer auf uns. Völlig zu Recht. Aber in einer einzigen Sache, da müssen wir ihn korrigieren. Und es geht um mehr als Messer und Gabel.

Guten Tag! Hier ist das Medium der Messer- und Gabellosen. Oder ist es schon das der Messerlosenden und Gabellosenden? Wie dem auch sei: der Ernährungsminister muss es wissen, wenn er das Urteil über hunderttausende Menschen im Land spricht, dass sie, weil sie nicht-grüne Medien konsumieren, damit auch gleichzeitig ihren Zivilisationsstatus verlieren.

Medien wie die unseren, so der Vorwurf Cem Özdemirs, erfänden oder behaupteten Dinge und wären damit Verursacher eines „Irrsinns“. Ausgerechnet der Vertreter einer Partei, die im wahrsten Sinne des Wortes nicht einmal mehr in der Lage ist, Männlein und Weiblein voneinander zu unterscheiden, möchte eine „Brandmauer“ gegen den „Irrsinn“ bauen.

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Am Ende, so warnt der Minister, würde es wie in den USA zu einer Spaltung der Gesellschaft kommen. Wo selbst Fakten, schließlich gar Wahlen angezweifelt würden. Wo soll das enden, fragt Özdemir – ob man zuletzt mit dem Mathelehrer darüber diskutieren werde, ob Zwei und Zwei noch Vier ergäbe?

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Zwei und Zwei zusammenzählen ist ein gutes Stichwort. Auszählungen in der Politik sind seit den jüngsten Tagen ein tückisches Gebiet. Das weiß man auch bei der SPÖ, wo Stimmen auch mal vertauscht, und der falsche Vorsitzende gekürt wird. Früher war man König für einen Tag, heute SPÖ-Vorsitzender – oder auch Regierender Bürgermeister von Berlin. Wie etwa Franziska Giffey. Wobei Franziska Giffey als falsch Gekürte sogar ganze 492 Tage im Amt war.

Und damit wären wir beim Thema. Wir mögen ohne Messer und Gabel essen, wir sind möglicherweise unerzogen, möglicherweise können wir auch nicht richtig zählen. Aber eine Sache müssen wir hier richtigstellen: eine Wahl haben wir bereits angezweifelt. Wie in den USA.

Mit dem Unterschied: die, Wahl, die wir ein Jahr lang anzweifelten, war die Berlinwahl. Und es war Fakt, dass es sich um eine ungültige Wahl handelte. Das Medienfeuer der grüngesinnten Presse, eben jene Brandmauererrichter, auf die Özdemir ein Hohelied singt, haben damals versucht, eine Chaoswahl zu einer rechtmäßigen Wahl umzudichten. Es war TE, das Magazin der Stäbchenhalter und Löffelbenutzer, das den Skandal aufgeklärt hat. Man hat uns weismachen wollen, dass Zwei und Zwei Fünf ergäbe.

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Sehr zum Unmut der Grünen, die damit aus der Regierung rausgekegelt wurden. Das können wir verstehen. Wir können auch verstehen, dass der Unmut ebenso groß ist, weil wir Patrick Graichen und seine Agora nicht für Heilsbringer, sondern für Probleme gehalten haben und immer noch halten. Und wir können verstehen, dass persönliche Befindlichkeiten berührt sind, wenn die Republik nun weiß, dass Özdemirs Frau für die Deutsche Welle arbeitet und Aufträge vom GIZ bzw. Auswärtigen Amt erhalten hat.

Was der grüne Minister jedoch verstehen muss: wir machen lediglich unseren Job. Weil andere ihn nicht machen. Und das sogar ohne Messer und Gabel.

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