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Immer marodere Infrastruktur Deutschlands

Weitere Brücke bei Lüdenscheid gesperrt – diesmal eine Eisenbahnbrücke

von Redaktion

22.07.2022

| Lesedauer: < 1 Minuten
Nach der Vollsperrung der Autobahnbrücke Rahmede bei Lüdenscheid Ende letzten Jahres wird nun eine Eisenbahnbrücke gesperrt: die Volmebrücke im Stadtteil Brügge. Dadurch wird der Ort Lüdenscheid jetzt auch noch vom Schienenverkehr abgeschnitten.

Seit 1. Juli ist die Volmebrücke in Brügge bei Lüdenscheid im Sauerland für den Eisenbahnverkehr gesperrt. Der Grund: Der mittlere Brückenpfeiler weist nach der Flut vor einem Jahr gravierende Schäden auf und macht umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich. Das teilte die Deutsche Bahn am Mittwoch mit.

Über die Volmebrücke, eine 130 Jahre alte Steinbrücke, fahren zwei Regionalbahnen: Die eine verbindet Lüdenscheid mit Hagen und Dortmund, die andere mit Köln. Der Bürgermeister von Lüdenscheid, Sebastian Wagemeyer, ist schockiert: „Damit wird unsere Stadt noch stärker als ohnehin schon vom Schienenverkehr ins Rheinland und ins Ruhrgebiet abgeschnitten“, so der SPD-Politiker. Die Bahnverbindungen werden nun durch Busse ersetzt.

Weitere Untersuchungen ergaben: Ein Strömungsabweiser wurde durch die Flut vor einem Jahr so stark beschädigt, dass die Strömung seitdem direkt auf den Pfeiler drückt und damit dessen Tragfähigkeit schwächt. Mittelfristig müsse ein Neubau der Brücke geplant werden, so die Deutsche Bahn.

Nach der Vollsperrung der A 45 und der daraus resultierenden Verkehrssituation sei das die nächste Katastrophe, so Wagemeyer. In Lüdenscheid und der Region Sauerland wird die marode Infrastruktur Deutschlands besonders deutlich: So sind neben der Rahmede-Talbrücke weitere 60 Brücken auf der Autobahn A 45 – auch Sauerlandlinie genannt – so marode, dass sie abgerissen und neu gebaut werden müssen (TE berichtete).

Wagemeyer richtet einen eindringlichen Appell an das Land Nordrhein-Westfalen, das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn. „Es geht um die Erreichbarkeit, den Erhalt und die Zukunft unserer Stadt und der gesamten Region. Und es geht um die vielen Menschen, die hier leben und arbeiten. Diese Menschen haben es verdient, dass man ihnen nicht nur zuhört und sie ernst nimmt, sondern dass man ihnen auch eine Perspektive und einen Zeitplan mit Lösungen präsentiert, die nicht in ferner, sondern in naher Zukunft umgesetzt werden.“

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