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Nach der Pandemie

Ärztechef Gassen fordert Aufarbeitung der Corona-Politik

22.03.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Nichts fürchten Ampel und Union so sehr wie eine Aufklärung der Corona-Politik. Nun sagt Ärztechef Dr. Andreas Gassen: Eine solche Aufklärung wäre in „unser aller Interesse“.

Die Welt titelte dieser Tage: „Ungeimpfte hätte man nicht diffamieren dürfen.“ Um es mit Loriot zu sagen: „Ach, was?“ In einem demokratischen Rechtsstaat sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Menschen ob einer medizinischen Entscheidung nicht diffamiert werden dürfen. Das war 2021 und 2022 aber anders: Vom heutigen Gesundheitsminister bis zum damaligen Ministerpräsidenten reichte die Pöbel-Orgie – vom Voraussagen des baldigen Todes bis zum Feiern des Ausschlusses aus der Gesellschaft. Doch nicht nur die Spitzen der Gesellschaft beteiligten sich an der Hetze gegen Ungeimpfte. Wenn die Regierung und ihre getreuen Medien eine Gruppe im Volk zum Abschuss freigeben, finden sich in Deutschland traditionell immer ausreichend Mitläufer, die das als Chance sehen, die innere Sau rauszulassen.

Ungeimpfte hätte man nicht diffamieren müssen. Kinder zu isolieren, von Bildung und Freunden fernzuhalten, macht sie psychisch krank. Ausgangssperren sollte ein Mächtiger nur verhängen, wenn es sinnvoll ist und nicht bloß, weil er es kann. Wer eine Maskenpflicht am Rheinufer für sinnvoll hält, der glaubt auch, er diene nur der Gesellschaft, wenn er sich von der Wirtschaft einladen lässt. Ein Kanzler und ein Gesundheitsminister sollten im Bundestag nicht für eine allgemeine Impfpflicht stimmen. Um es kurz zu machen: In der Aufarbeitung der Corona-Politik muss Deutschland ganz weit vorne anfangen.

Doch daran haben Ampel und Union kein Interesse. Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat früh gesagt, nach der Pandemie werde man sich viel zu vergeben haben. Politiker nahmen diese Aussage von Anfang als Freischein, um für die Vermittlung von Maskendeals Millionen zu kassieren. Um mit Pharmakonzerne Milliardendeals abzuschließen und die Veröffentlichung der Inhalte aktiv zu bekämpfen. Oder um den reizvollen Geschmack rücksichtsloser Machtausübung zu genießen.

Die Forderung nach einer Aufklärung der Corona-Politik kommt bereits mitten aus der Gesellschaft. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sagt: „Es ist richtig und längst überfällig, eine Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Politik einzurichten.“ Es gehe nicht um Schuldzuweisungen, sondern ums Lernen. Es müsse geprüft werden, welche Maßnahmen gewirkt und welche Schaden angerichtet hätten. „Das muss unser aller Interesse sein.“

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