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The Irony Man

Wumms & Rumms der SPD

18.06.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Nicht mal die eigenen Leute trauen Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans noch groß was zu. Nur eine verschwindende Minderheit der Genossen ist mit der Arbeit ihrer Parteiführer zufrieden. Und Kanzlerkandidat kommt überhaupt nicht in Frage.

Haben sie sich geirrt, die Spezialdemokraten, als sie Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans zu Häuptlingen ernannt haben? Ganz so, wie es ihnen Franz Josef Strauß selig schon vor Jahrzehnten ins Klassenkampfbuch geschrieben hatte: „Irren ist menschlich, aber immer irren ist sozialdemokratisch“? Nach Gabriel, Schulz, Nahles und jetzt Esken/Borjans ist an einem Gesetz der Serie jedenfalls kaum noch zu zweifeln.

[inner_post 1] Weil Martin Schulz, von 100% der Führungskader der SPD zum Chef gewählt, als Rohrkrepierer endete, und Andrea Nahles, obwohl Frau, schnell die Flinte ins Korn warf, wollten die Genossen diesmal alles richtig machen: Alle Spezialdemokraten durften wählen und ein Mann und eine Frau sollten gemeinsam ihr Chef sein. Die Genossen entschieden sich für die Paketzustellerin (Rheinische Post) und „Digitalexpertin“ (n-tv) Saskia Esken und den immer etwas begriffsstutzig wirkenden Rentner Walter-Borjans, der in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird, weshalb wir ihn im Folgenden auch unter den Tisch fallen lassen.

Einhundertachtzig Tage nach der Wahl sind gerade mal 12 % der Genossen mit der Arbeit von Saskia Esken zufrieden und nur sieben Prozent können sie sich als Kanzlerkandidatin vorstellen. Ein Desaster. Selbst die der SPD zutiefst zugeneigte Süddeutsche Zeitung stellt konsterniert fest: „Die Gewerkschaften toben. Inzwischen kann man wohl von einem latenten Widerstand gegen Esken in der eigenen Partei sprechen.“

Wie hat sie das geschafft? Ihre Partei kontrolliert große Teile der Presse, Esken twittert wie der Teufel, sie bedient wann immer möglich die in der Partei tief verwurzelten Neidkomplexe. Sie wirf dem Proletariat kleine Geldgeschenke zu (300€ pro Kind, oder wie es in manchen Kreisen heißt: 4 Stangen Zigaretten). Sie sorgte maßgeblich dafür, dass die deutsche Automobilindustrie bald kein Bein mehr auf den Boden kriegt und der arbeitslose Genosse dann jahrzehntelang auf ein Elektroautochen sparen kann.

[inner_post 2] Sie solidarisiert sich mit linken Straßenschlägern von Berlin, Connewitz bis Stuttgart („58 und Antifa. Selbstverständlich“), sie ruft sinngemäß ‚Fast alle Cops are Bastards oder Rassisten’. Zum „Klima“ sagt sie, was der Robert und die Klimakinder sagen. Kurz: sie macht alles, was sie den Spezialdemokraten vor ihrer Wahl versprochen hatte. Und nun haben trotzdem mehr als zwei Drittel die Schnauze von ihr voll (spezialdemokratischer Kraftausdruck aus der Nahles-Zeit)!?

Die SPD leidet scheinbar an kollektivem Unwohlsein, der Genosse fühlt sich per se
im falschen Partei-Körper, anders kann man das nicht erklären. Werfen wir nur zum Spaß einen Blick darauf, wie die Genossen die Arbeit ihrer anderen Spitzenkräfte beurteilen. Mit den Leistungen von Manu Schwesig zeigen sich 86% der SPDler hoch zufrieden, obwohl die Frau die letzten Monate wegen Krankheit ausgefallen war. Die gleiche Punktzahl erreichen Giffey und Dreyer. Sogar die „Arbeit“ von Außenminister Heiko Maas (wir haben inzwischen nur noch die Mullahs vom Iran und Kuba als Freunde) wird von 75% der Genossen geschätzt. Irre. Aber das Irrste kommt erst noch.

Nun soll es wieder der Olaf sein! Der Olaf Scholz, der bei den Wahlen zum Parteichef noch als GroKo-Waschlappen geschmäht wurde, dem jubelnd Esken und Nowabo vorgezogen worden waren, wird heute von Genossen-Lob überschüttet.

90% sind von seiner Arbeit als verschwenderischster Finanzminister aller Zeiten („Wumms!“) begeistert, und 85 % der Spezialdemokraten rufen bereits laut danach, den Schulz-Zug wieder aus dem Abstellschuppen zu holen und aus dem „u“ ein „o“ zu machen. Ja, schon die Römer wussten: Der Genosse ist des Genossen Wolf.


Lesen Sie Stephan Paetow auch auf
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