Im November hatte Hans Peter Doskozil im Interview mit Die Presse auf die Frage, »ob mit einem harten Migrationskurs nicht die urbanen Wähler, die Künstler und Intellektuellen vertrieben würden, … geantwortet: „Ob linke Eliten gut finden, was wir machen, ist mir wurscht. (…) Wir brauchen kein Elitendenken, wir sollten mit Hausverstand die notwendigen Dinge für die Bevölkerung regeln.“«
Nun hat „Dosko” mit 49,9 Prozent die gestrige Landtagswahl im Burgenland haushoch gewonnen. Und setzt fort, was Der Standard in die Formel goss: „Die Dosko-Strategie – Wir pfeifen auf die liberale Elite”.
Vom alten und neuen Landeshauptmann des Burgenlandes weiß die Kleine Zeitung zu berichten:
»Burgenlands Wahlsieger Hans-Peter Doskozil fordert die Bundes-SPÖ zur Kehrtwende in der Frage der Sicherungshaft auf. In der ZiB-2 legte der alte und neue Landeshauptmann ein Bekenntnis zur umstrittenen Maßnahme ab: „Ja, wenn sie der Verfassung entspricht und wenn es praktische Problemstellungen diesbezüglich gibt.“ Die Bundespartei sollte aus seiner Sicht ihre Positionierung „überdenken“. Doskozil verwies in dem Zusammenhang auch auf das Wahlergebnis: Es müsse einen Unterschied machen, „wenn die SPÖ in Umfragen bei 16 bis 17 Prozent liegt und wir die Absolute holen.“«
Damit nimmt Doskozil erneut in der Migrantenfrage eine Position wie Sebastian Kurz seit seiner späten Zeit als Außenminister, dann in seiner ersten Amtszeit als Bundeskanzler und nun in seiner zweiten ein.
Doskozil schlägt für die Politik in Österreich zwei Pflöcke ein:
- Er will eine grundlegende Kursänderung seiner Partei, der SPÖ.
- Kurz hat mit Doskozil eine zusätzliche Alternative nach einer solchen Kursänderung.
Gleichzeitig fährt Hans Peter Doskozil wie schon seit Monaten fort, zur Führungsfrage in der SPÖ auf Bundesebene zu sagen, »er halte nichts von einer Obmanndebatte. Eine solche würde „nur die Problemstellung zudecken“.«
Das ist eine sehr kluge Taktik:
- Die „Problemstellung” ist die Strategie der SPÖ, die durch eine ganz andere ersetzt werden muss.
- Erst, wenn das geschehen ist, dürft ihr mit mir als Bundesobmann statt der jetzigen Bundesobfrau Pamela Rendi-Wagner rechnen.
Wie es oben heißt: »Doskozil verwies in dem Zusammenhang auch auf das Wahlergebnis: Es müsse einen Unterschied machen, „wenn die SPÖ in Umfragen bei 16 bis 17 Prozent liegt und wir die Absolute holen.“«
Sebastian Kurz kann es nur recht sein, wenn er die Pläne seiner Kohabitation mit den Grünen des Werner Kogler im Geräuschschatten der SPÖ-Debatte in Ruhe durchführen kann.
Dass seine Partei, die im Burgenland mehr ÖVP als Neue Volkspartei ist, bei der Landtagswahl nur einen mäßigen Gewinn einfahren konnte, braucht ihn nicht zu stören. Bei den Kommunalwahlen nebenan im großen Bundesland Niederösterreich hat seine Partei, die dort ohnedies schon sehr stark war, der SPÖ alte Hochburgen abgenommen.
Warum das in Deutschland nicht funktionieren wird? Weil der Hausverstand nichts gilt. Der Deutsche ist Idealist. Als solcher will er alles richtig machen. Richtig ist das, was der Zeitgeist vorgibt, zur Zeit also Klima & und wir umarmen die Welt …
„Ob linke Eliten gut finden, was wir machen ist mir wurscht…“
So einen Spruch und das dahinter liegende Denken eines SPÖ-Mannes würde in der deutschen SPD zum Parteiausschluss ala Sarrazin führen.
Doskozil macht das, was der „Hausverstand“ nahelegt und was andere sozialdemokratische Parteien (Dänemark) bereits erfolgreich vormachen.
In Deutschland aber undenkbar…
Finis Germania
wer das Interview von WOLF auf ZIB 2 mit der überschminkten, rumeiernden Bundesobfrau gesehen hat, kann nur zu dem Schluss kommen, dass DOSKOZIL trotz dieser SPÖ Frau einen so haushohen Erfolg eingefahren hat. Ich frage mich schon seit einiger Zeit, was die Mitglieder dieser Partei dazu bewog, eine solche Vorsitzende zu wählen. Sollte die jetzige Koalition zerbrechen, und KURZ mit der SPÖ koalieren, müsste als erstes Frau Pamela RENDI-WAGNER ihre Positon räumen.
In Deutschland hätte die SPD mit Doskozil das gleiche gemacht wie mit Sarrazin.
Schwierig – an Buschkowsky hat sich jedenfalls keiner rangetraut. Sarrazin hat den eklatanten Nachteil, dass er öffentlich denkt. Das ist anstößig, hehe. Es ist ja selbst hier auf TE so, dass manche Sarrazin-Positionen wegzensiert werden – eiskalt! – Weil sie – selbst hier – als für Deutschland zu heiß empfunden werden. Ein weites Feld! – Generell ist Thilo Sarrazin einfach seiner Zeit /(zu?) weit voraus. Das ist riskant, wie ein Mecklenburgischen Sprichwort weiß: Man beklagt sich über die zu früh Gekommenen, aber ihre Milch trinkt man dann. Kurz gesagt: Denker stören manchmal mehr als Pragmatiker – und sie sind viel leichter zu treffen…
In Deutschland macht eher die Linkspartei eine solche Wende als die SPD, die kommt nicht mehr auf die Beine.
Oskar Lafontaine und seine holde Angetraute haben sich an dieser Wende so halb und halb versucht, und sind – absehbar – gescheitert. Dieses SED-Erbe und diese dröge GO-Betonkopfmentalität von Bernd Riexinger gekoppelt mit der Ost-Denke von Katia Kipping – das ist eine furchtbar lähmende Mischung.
Dänemark und Österreich weisen zwei Unterschiede zu Deutschland auf: Erstens sind bei uns SPD vom türkischen Staat und SED von den zum türkischen Staat oppositionellen Kurden unterwandert, zweitens bestimmen bei längst die Grünen, wo es langgeht. Die Grünen haben der SPD den Rang abgelaufen. Die Grünen hassen Arbeiter, weil Facharbeiter mehr verdienen als Sozialarbeiter und Verwaltungsangestellte. Die Masseneinwanderung hat für die Grünen zwei Vorteile. Erstens ist der Arbeitsplatz gesichert, zweitens reißt der Nachschub an billigen Kaffeekochern und illegalen Nannys nicht ab, die man unbedingt braucht, um Abteilungsleiterin in einem lächerlichen Job im öffentlichen Dienst zu sein.
Die CDU wäre bei uns entscheidender als die schon leicht nach Verwesung riechende SPD. In der CDU geben Frauen und rosa Pudel den Ton an.
In Deutschland hätte er ein Parteiausschlussverfahren am Hals wie Herr Sarrazin. Selbst als Dorfbürgermeister, erst recht als Ministerpräsident.
Ist das nicht der Jordan Peterson?
Die Reaktion des Mainstreams kann man sich bereits ausrechnen: „Krachende Niederlage für Doskozil – Überwältigende Mehrheit der Bürger (50,1%) hat gegen ihn und für das Recht auf unbegrenzte Migration gestimmt – Doskozil sollte zurücktreten“
Von Karl Kraus stammt die Sentenz, das Burgenland sei bekannt durch seine Erdbeeren und Massenmörder….
Aus dem Buagnland des Hern Doskopil hinwiederum ist zu dem Herrn „Koal Graus“ – goa nix überliefert – – wie fein!
Folgende Rückfragen, Herr Goergen: Die deutsche SPD hat politisch einen völligen Seitenwechsel durchgeführt, von der Partei der Arbeiter (also der Schöpfer von Werten) zu einer Partei des öffentlichen Dienstes und bestimmter Rentnerkohorten, also den klassischen Rahmabschöpfern. Ich unterstelle, dass die SPÖ diese Bewegung auch vollzogen hat? Da die vorherigen Wähler nun vollständig bei anderen Parteien sind (in Österreich wohl vornehmmoch bei der FPÖ?) gibt es keinen Weg zurück. Oder wie sollte das gehen?
Weitere Frage: Welchen Einfluss hat Doskozil auf die Gesamtpartei? Das Burgenland ist zwar ein eigenes Bundesland (kann man österreichsiche Bundesländer eigentlich in ihrer Stellung mit deutschen vergleichen?) aber es hat kaum mehr Einwohner als Linz oder drei Bezirke Wiens. Hat er also die nötigen „Truppen“ in der SPÖ, um deren Kurs nachhaltig zu ändern?
Was bedeutet dieser Wahlsieg für die FPÖ? Hat sie Doskozil am Ende legitimiert, nach dem Motto, die FPÖ hat ja vollkommen recht, bloß den Strache den kann man nicht wählen?
Gute Fragen. Demnächst in einem neuen Beitrag.
Wunderbar!
Ist dem nicht so das alle, oder fast alle Parteien der FPÖ sich angenähert haben, bzw deren Postionen bezogen haben. Was prinzipiell gut ist.
Das ist das stärkste Argument für die AfD. – In der Politik walten rohe Kräfte zuvörderst – Druck und Gegendruck.
In Dänemark haben’s die Sozis kapiert, in Österreich als Ganzem noch nicht, wohl aber schon im kleinen Burgenland. Gibt es eine Chance, daß irgendein vernünftiger SPD-Landespolitiker mit einem klaren Kurs „für die Bürger“ die SPD von ihrem „Für-die-Eliten“-Irrsinnsweg abbringt? Ich sehe im Moment nur überhaupt keinen. Aber manchmal geschehen ja auch Wunder.
Sarrazin Buschkowski… sie werden aber gerade abgesägt.
wovon träumen Sie?
Haben sie sich mal angeschaut was für abgehalfterte Volltrottel in den Nachwuchs-Reihen der SPD stehen?
Das sind Linksfaschisten die ganz selbstgefällig die Antifa hofieren/goutieren, bzw. sie sind gar die Antifa. Klingbeil, Kühnert, alles der selbe M***.
teanopos könnte es sein, dass die sackgrobe Ironie meines Posts Ihnen entschlüpft ist? – Mich deucht dass dit so wäre.
Jetzt muss erst mal der Thilo sarrazin raus, damit da klar schiff gemacht ist. Dann… – geht der ganz Krampf wieder von vorne los. Sie haben sich ineinander verbissen, die Sozen. Sie stecken in einem Teufelskreis. Jetzt fehlt bloß noch, dass die AfD sich verbal gesittet aufführt, und die Sache mit der ruhmreichen Sozialdemokratie hat sich endgültig erledigt. In France ist es schon soweit,in Italy auch.
1. Das Burgenland ist nur klein und traditionell tiefrot. Die hätten auch einen Wäscheständer zur Absoluten gewählt.
2. Dosko wird sich nicht durchsetzen. Hat gegen die Wiener Bagage keine Chance. Für die SPÖ seh ich nur den Weg der SPD.
Abwarten
Also in der Sarrazin-Haßzone der SPD ist der gute Hans Peter Doskozil mit seiner „Ausländerfeindlichkeit“ klar drin, und würde dort eindeutig den Tritt in den hintern zu erwarten haben. – Jetzt fehlen nur noch die EU-Sanktionen für das Burgenland, um dort endlich wieder die Menschenrechte und den Humanismus und die „liberalen abendländischen Werte“ zur Geltung zu bringen!
Nein im Ernst: Gfollt ma, da Dosko – habe die Ehre, lieber Fritz Goergen!
Das ist Österreich. Auf Deutschland bezogen wäre es so als ob Sarrazin oder Buschkowski plötzlich Leitfiguren der SPD wären. Die deutschen Genossen sind nicht nur politisch infantilisiert sondern kriegen in ihrem Sandkasten beim Sandkuchenbacken vom Rest der Welt auch nichts mehr mit.
EINE ARBEITERPARTEI
will wieder arbeiterfreundlicher werden. Doskozil hat zielsicher erkannt, was das Crux aller sozialdemokratischen Parteien ist (SPÖ, SPD, DEMs in den USA, etc.): Sie sind entweder betonköpfig rückschrittlich im Sinne eines Sozialismusbegriffs des 19. Jahrhunderts – oder (der häufigere Fall): sie sind Teil der Schickeria geworden, abgehobene Snobs, die sich als Obamas global auf Klima-Sektempfängen feiern lassen (während den Arbeitern in ihrem Land als Folge davon eine Fabrik nach der anderen vor der Nase zugemacht und in Billiglohnländer verlagert wird) oder als gehässige Gender-Emanzen den Arbeitern an ihren Werkbänken die „Nackedei des Monats“-Poster abhängen lassen. Eine SPD früherer Tage hätte sich nicht mit Bourgeoisie-Greta gemein gemacht, sie hätte im Gegenteil die Arbeitsplätze der Kohlekumpel verteidigt. Wird unsere SPD von Doskozil lernen? Wohl kaum.
Ganz genau. Kann ich mir das Tippen sparen ?
??“…oder als gehässige Gender-Emanzen den Arbeitern an ihren Werkbänken die „Nackedei des Monats“-Poster abhängen lassen. “ – trifft es genau! ?
Werter Harry Charles!
Alles richtig, aber in D wird das keiner begreifen wollen,
was in Dk und jetzt auch in A beginnt zu „wachsen“.
BK Kurz wird sich freuen, es zeichnet sich dann doch eine
weitere Option ab, denn die Koalition mit den Grünen wird
sich bald abarbeiten. -Denn Kreide fressen und Kröten schlucken
wird von den Wählern (natürlich beidseitig) nicht goutiert.
MfG
Ich sags zum x-ten mal – zwischen der SPD und der Vernunft steht immer noch Hitler. Dass hitler in Dänemark nicht so stark nachwirkt ist ja klar, aber die schwächere Nachwirkung in Austria ist schon sehr interessant – Fritz Goergen, übernehmen Sie die (hehe) Führung von uns Lesern in diesem verminten Gelände?
Das ist mindestens ein eigenes Thema. Aber die Kurzform: Österreich hat (beginnend in den 1970ern) anders als die beiden Deutschlands zu sich selbst gefunden, zu einer recht homogenen Identität, zu einem österreichischen Patriotismus. Es war aus der Habsburger Zeit wesentlich mehr übrig geblieben, als viele gedacht hatten.