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Schlappe für SPD-Politiker

Staatssekretär Pronold darf nicht Akademiedirektor werden

von Redaktion

07.01.2020

| Lesedauer: < 1 Minuten
Der SPD-Politiker und Staatssekretär Florian Pronold sollte Direktor der neuen Bauakademie in Berlin werden - trotz offensichtlich fehlender Qualifikation. Ein Urteil des Berliner Arbeitsgerichts bremst ihn jetzt doch noch aus.

Florian Pronold darf nicht Direktor der Berliner Bauakademie werden – zumindest vorerst nicht. Das entschied das Arbeitsgericht Berlin am Dienstag und erließ eine einstweilige Verfügung, die der als Bundesstiftung organisierten, in Gründung befindlichen Akademie verbietet, die Stelle mit dem bereits ausgewählten Pronold zu besetzen.

Das Gericht gab damit dem Kläger Philipp Oswalt recht, einem Architekturprofessor aus Kassel, der von 2009 bis 2014 die Stiftung Bauhaus Dessau leitete, der sich auch auf die Stelle beworben hatte. Oswalt habe, so das Gericht, „hinreichende Anhaltspunkte für eine fehlerhafte Stellenbesetzung“ vorgetragen, während der zuständige Stiftungsrat „keine Einzelheiten“ angegeben habe, warum Pronold im November 2019 ausgewählt worden sei. Oswalt hat demnach Anspruch darauf, dass seine Bewerbung neu berücksichtigt wird, weil er geltend machen konnte, dass das Auswahlverfahren „nicht ordnungsgemäß durchgeführt“ wurde. Er hatte Pronold, der nicht Architekt sondern Jurist ist, als nicht qualifiziert bezeichnet.

[inner_post 1] Die Entscheidung der Findungskommission für den parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium Pronold war auch schon in der Presse thematisiert und von Fachleuten kritisiert worden. Im Raum stand der Verdacht einer politisch motivierten Entscheidung – auch wenn die Direktorenstelle schlechter bezahlt ist als ein Staatssekretärsposten. Rund 200 Architekten und Museumsfachleute hatten in einem offenen Brief geschrieben: „Herr Pronold hat weder Architektur noch Kunstgeschichte studiert. Er hat keinerlei kuratorische Erfahrungen, er hat keinerlei Publikationsliste vorzuweisen über das ganze Thema, er hat bisher kein Haus geleitet, und hat daher auch keine Berufserfahrungen auf diesem Gebiet. Er hat lediglich Erfahrungen als Berufspolitiker.“

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