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Stephans Spitzen:

Wer hat genug Geld für diese Politik?

01.06.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
In der Corona-Krise konnten sich die normalen Bürger schon mal daran gewöhnen, dass für sie das Leben teuerer wird. Da kommt noch was.

Coronazeiten, wie unsere freundliche Rundfunkmoderatorin die Wochen und Monate der Panikpandemie nennt, sind großartige Zeiten für Menschen, die einen Riecher für den rollenden Rubel haben. Das Geld fliegt ja nur so herum, wie Kamelle im Kölner Karneval, man muss lediglich zugreifen. Denn brave Bürger, die den Maßnahmen unserer Maßgebenden pflichtschuldigst folgen und insofern die perfekten Opferlämmer sind, gibt es zuhauf. Wir, die Normalos, lassen uns schröpfen, bis der Blutverlust uns zum ergebenen Einknicken gebracht hat. 

Ein zugegeben winziges Beispiel: Für die Einreise nach Frankreich mit dem Auto ist in diesem Frühjahr ein PCR-Test vonnöten. Wer kein passendes Leiden vorzuweisen hat, muss den selbst bezahlen. Je nach Schröpfstation sind das 100 bis 200 Euro pro Person. Für die Wiedereinreise nach Deutschland – immerhin fällt die Quarantäne jetzt weg – ist ein Schnelltest erforderlich. Uns kostete der 28 Euro pro Person. Das und der gestiegene Benzinpreis macht Reisen jetzt schon zum Luxus, aber das ist ja wohl die Absicht.

[inner_post 1] Der Witz bei der ganzen Sache: Weder bei der Hinfahrt noch bei der Rückfahrt hat sich irgendeiner für das Testergebnis interessiert. Ganz so, wie Kanzlerin Merkel einst angesichts der Flüchtlingswelle sagte: Grenzen kann man nicht schließen, also das Land auch nicht vor möglicherweise einreisenden Virusträgern schützen. Das geht nur in Mecklenburg-Vorpommern, wo ein Zweitwohnungsbesitzer schon mal einen Ausweisungsbeschluss zugestellt bekommt.  

Wer mir jetzt mit der Behauptung kommt, Antigenschnelltests seien in Deutschland ja kostenlos, dem gebührt die für solche Fälle übliche Antwort: Nix ist hier kostenlos. Das alles bezahlt der Steuerzahler, also der kleine Mann und die kleine Frau. 

Und zwar nicht zu knapp, denn auch hier sind die Cleveren längst zur Stelle. Wo in jedem Späti oder Stripclub ein Testcenter eingerichtet werden kann, geht es auch sonst nicht immer sauber zu. Da hat jemand mehr Tests abgerechnet, als gemacht worden sind? Ja, meine Güte! Das System lädt doch nachgerade dazu ein! Wer für jeden Besuch im Biergarten einen negativen Schnelltest fordert, fördert den Betrug geradezu. Auch gefälschte Impfausweise sollen längst unterwegs sein – so wie in den Hochzeiten des Willkommensrauschs syrische Pässe en gros und en detail zu haben waren. 

Goldene Zeiten, fürwahr! Nur nicht für jene, die das Chaos der Einschränkungen und Grundrechtsverletzungen in die Insolvenz oder den Wahnsinn zu treiben droht. Wir stehen ja erst am Anfang einer Welle, die für eine Verödung der Innenstädte sorgen wird. Und wir stehen am Anfang einer Inflation, die unweigerlich auf eine Politik des Gelddruckens folgt. Der Benzinpreis ist ein guter Indikator für das, was kommen dürfte.

Aber haben uns die Grünen nicht längst nahegelegt, zuhause zu bleiben, statt nach fremden Ländern zu streben? Also bitte! 

Andererseits: Einfach nur Wohnenbleiben ist auch nicht ohne, also ohne Kosten. Dank der völlig irrwitzigen „Energiewende“, die ihren Höhepunkt noch vor sich hat, genießen deutsche Stubenhocker schon jetzt die höchsten Energiepreise – und können sich noch nicht einmal sicher sein, dass ihnen der Strom nicht demnächst abgestellt wird, weil Annalena Baerbock – „das Netz ist der Speicher“ – das alles ausgerechnt hat. 

[inner_post 2] Schuldenmachen kostet den Staat nix, dank Nullzinspolitik. Es kostet nur den braven Sparer sein kleines Vermögen, sofern er sich nicht getraut hat, auf Aktien zu setzen. Ganz ehrlich: Ich habe nicht die geringste Lust auf Doom and Gloom, aber ein wenig schreckt mich der Blick in die Glaskugel schon. Seit mehr als fünfzehn Jahren zwingt eine verquere Wirtschaftspolitik unser einst so produktives und erfolgreiches Land in die Knie – das Chaos der Panikpandemiepolitik schaut ein wenig wie einer der letzten Sargnägel aus.

Schmaler Trost: Dafür wird in unseren demokratieabgabegeförderten Medien fleißig gegendert, Gerechtigkeit für die unterdrückte Frauenwelt ist schließlich wichtiger als alle kleinlichen Bedenkenträger, deren ganz normales Leben mit seinen ganz normalen Bedürfnissen betreffend. Denn das ist in Gefahr – nicht durch ein Virus, sondern durch ein Maßnahmenregime, das mal gründlich durchgetestet gehört – auf seine Realitätstüchtigkeit hin. 


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