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Texas & Kalifornien

Einmal harter Lockdown, einmal nicht – nahezu gleiche Corona-Zahlen

16.01.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
In den USA galt Kalifornien lange als Musterstaat und Texas als Negativbeispiel. Doch nach einem Jahr zieht Bloomberg Businessweek Bilanz - und zeigt, dass der harte Lockdown in Kalifornien wenig gebracht hat.

In den USA liegt die Entscheidung über Lockdowns und andere Restriktionen wie auch hier in der Bundesrepublik alleine bei den einzelnen Teilstaaten. Anders jedoch als mit der Ministerpräsidentenkonferenz in Deutschland, ging dabei jeder Bundesstaat seinen eigenen Weg und einigte sich nicht auf ein national einheitliches Vorgehen mit anderen.

Kalifornien und Texas ginge hierbei diametral verschiedene Wege: Die Kalifornische Regierung implementierte einen sehr harten Lockdown mit strengen Beschränkungen. Der Lockdown in Texas dagegen kam später und war nicht so streng, der Staat überlies viele der Entscheidung über Corona-Regeln den einzelnen Geschäften, inzwischen gelten zwar auch Beschränkungen zur Personenobergrenze in Restaurants und die Schließung der Bars wurde angeordnet, trotzdem ist alles viel liberaler als in Kalifornien. Jetzt, fast ein Jahr nach dem Corona-Ausbruch hat Bloomberg Businessweek Bilanz gezogen und kommt zu dem Schluss: „Kalifornien und Texas kämpften auf ihre eigene Art und Weise und litten gleich“. Das Wochenmagazin mit fast einer Millionen Auflage gilt als eine der renommiertesten Wirtschaftsmagazine der Welt.

[inner_post 1] In beiden Staaten starben ca. 30.000 Menschen am Corona-Virus, je 100.000 Einwohner sind das bisher etwa 103 in Texas, und 75 in Kalifornien. Die Arbeitslosenquote in Texas liegt bei 8,1%, in Kalifornien bei 8,2%. Der Vorsitzende des Fachbereichs Medizin an der University of California in San Francisco vermutet, dass viel an dem individuellen Verhalten der Bürger liegt. Er wird von Bloomberg zitiert: “Es sind 20 Entscheidungen, die jemand pro Tag trifft: Trage ich eine Maske, gehe ich in den Laden, versammle ich mich? […] Das einfache Argument ‚Kalifornien gut, Texas schlecht‘ passt nicht sehr gut.“

Texas hatte also mit ähnlichen leicht höheren Sterbezahlen zu kämpfen als Kalifornien – obwohl man den ultraharten Lockdown wegließ. Die Wirksamkeit eines harten Lockdowns, für dessen Legitimation in den USA der Gegensatz Texas-Kalifornien immer herbeigezogen wurde, stellen diese Zahlen mindestens in Frage.

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