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Ukraine-Krieg

Russland bereitet sich vor – doch die Offensive kommt nicht ins Rollen

25.04.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Die seit Wochen erwartete russische Offensive stockt. Moskau baut Strukturen auf und zieht Truppen zusammen – doch der Durchbruch bleibt aus. Auch, weil die Armee an seit Monaten bekannten Problemen krankt. In Russland selbst kommt es zunehmend zu Angriffen auf Infrastruktur und Gebäude.

Russlands Offensive im Osten der Ukraine scheint nach wie vor nicht ins Rollen zu kommen. Abgesehen vom Fall Mariupols bleiben nennenswerte Vorstöße und Erfolge weiterhin aus. Das soll sich bald ändern, wenn es nach Putin geht: Aktuell massiert Moskau seine Truppen bei Huliaipole, 140 km nordwestlich von Mariupol. Berichten zufolge werden dort Kommandostrukturen und Luftabwehr installiert. Beim nahen Velyka Novosilka sammeln sich große Mengen an Soldaten und militärischem Gerät.

Bisher hat die Ukraine weiterhin russische Attacken zurückgeschlagen – in der Region Donezk ist von Vorstößen der Russen die Rede, die zumindest teilweise abgewehrt wurden. Im Nordosten der Ukraine intensiviert Russland derweil Bombardements und Raketenbeschuss. In der Nacht kam es in der Region Kharkiv zum Beschuss von Dörfern, mehrere Zivilisten sind dabei laut ukrainischen Angaben ums Leben gekommen.

[inner_post 1] Wie es aus ukrainischen Regierungskreisen weiterhin heißt, verstärke Moskau seinen Angriff auf die Infrastruktur des Landes, insbesondere das Eisenbahnnetz wird unter Feuer genommen. Fünf Bahnhöfe sollen allein heute Morgen beschossen worden sein, meldet der Chef der ukrainischen Eisenbahngesellschaft. In der Region Rivne im Westen der Ukraine werden Raketenschläge gegen das Schienennetz gemeldet.

Eine Einkesselung der ukrainischen Truppen im Donbass scheint weiterhin möglich – doch der dafür nötige Durchbruch, die dafür nötigen Vorstöße scheitern aktuell. Das liegt auch daran, dass Russland weiterhin mit seit Monaten bekannten Problemen zu kämpfen hat: Nach wie vor hakt es bei der Logistik und beim gemeinsamen Gefecht der Teilstreitkräfte, wie das britische Verteidigungsministerium in seiner jüngsten Analyse feststellt. Ein „signifikanter Durchbruch“ stehe noch aus, heißt es in London.

Der russische Nachschub ist eine Schwachstelle, die sich die Ukraine zunutze macht: Immer wieder werden Nachschublager zum Ziel ukrainischer Luftangriffe. In Bryansk, nahe der ukrainischen Grenze, kam es in der Nacht zu Explosionen und einem Großbrand. Ein Treibstofflager steht restlos in Flammen, auch die militärischen Komplexe brennen. Aufnahmen legen einen Raketeneinschlag nahe. Das Lager ist ein wichtiges logistisches Drehkreuz für die russische Armee. Bereits Anfang des Monats konnte die Ukraine mit einem Schlag gegen ein Treibstoffdepot im russischen Belgorod den Nachschub der Invasoren im eigenen Hinterland treffen.

Immer wieder kommen ukrainische Drohnen und auch Helikopter über die Grenze, um Russland im eigenen Land anzugreifen – mit Erfolg, wie es scheint. Am Donnerstag brannte bereits ein wichtiges militärisches Forschungsinstitut nahe Moskau, am gleichen Tag stand eines der wichtigsten russischen Chemiewerke in Flammen. Ob diese Brände auf ukrainisches Einwirken zurückzuführen sind, bleibt nach wie vor offen.

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