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„Weißsein verraten“

Fridays for Future radikalisiert sich: „Klimakampf ist Klassenkampf“

12.02.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Fridays for Future fordert eine "queer-schwarz-braune-indigene-behinderte radikale Anti-Kolonial-Bewegung". Zuvor hatte die Bewegung mit antisemitischen Israelfeinden paktiert.

„Die Bewegung muss weniger weiß-europäisch sein. Wir brauchen eine queer-schwarz-braune-indigene-behinderte radikale Anti-Kolonial-Bewegung.“ So lautete der Beginn einer Twitter-Tirade der internationalen Fridays For Future-Gruppe. Im Namen von Fridays For Future twitterte ein mexikanischer FFF-Aktivist und Grafikdesigner der Organisation, der damit einen Einblick in die Gedankenwelt zumindest eines Teils der „Klimaaktivisten“ gewährte.

Er beklagte sich online unter anderem, dass „weiße und europäische Aktivisten die meiste oder die gesamte Medienaufmerksamkeit genießen“. Es reiche nicht, „Antirassist zu sein“, man müsse „Weißsein verraten“. Schlechte Nachrichten also für Greta Thunberg, Luisa Neubauer und Co.?

Dieses Aufzählen des identitätspolitischen ABCs war aber nur der Anfang, denn es heißt weiter: „Wir müssen mit indigenen, feministischen, antikolonialen, antikapitalistischen, queeren und antirassistischen Bewegungen zusammenarbeiten. Klimakampf ist Klassenkampf.“ Und er scheute auch nicht davor zurück, sich wieder in den Nahost-Konflikt zu stürzen: Denn FFF müsse „Befreiungsbewegungen“ unterstützen, „Free Palestine“ wird an dieser Stelle gefordert.

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In der Vergangenheit fiel Fridays For Future schon durch Unterstützung der israelfeindlichen Boykottbewegung BDS auf, neu oder gar eine Einzelmeinung ist das also offensichtlich nicht. Auffallend ist, dass FFF und ähnliche politisch links stehende Bewegungen ihre unterschiedlichen Anliegen immer mehr zu einem Einheitsbrei verschmelzen, in dem im Grunde jede Organisation plötzlich die gleichen wirtschafts-, gesellschafts- und außenpolitischen Ideen vertritt – über das ursprüngliche Anliegen – also bei FFF der Klimaschutz – hinaus.

[inner_post 2] Aber es geht weiter in der Twitter-Predigt: Denn es reiche nicht aus, „sich als antikolonial zu erklären, man muss Veränderungen akzeptieren, wenn seine Lebensweise vom Kolonialismus getragen wird“, schreibt FFF. Gefordert wird auch „Degrow the north, decolonize the south“ – das Wirtschaftswachstum der Industrieländer auf der Nordhalbkugel (das es zu beenden gelte) wird also in einen Zusammenhang mit der vermeintlich immer noch kolonial geprägten Lage des globalen Südens in Bezug gesetzt.

Man solle „sich Lebensformen vorstellen, die das kapitalistisch-koloniale System transzendieren“ und „sich von unserem derzeitigen System befreien“. Denn man müsse „akzeptieren, dass der Klassenkampf real ist und dass man, wenn man den Unterdrückten nicht hilft, dem Unterdrücker hilft.“ Auch die marxistische Wortwahl dürfte Zweifel an der Radikalisierung der FFF-Bewegung beseitigen.


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