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Stephans Spitzen:

Aus dem Schatten falscher Toleranz tritt hervor

20.06.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Viele Linksliberale fanden es 2015 toll, dass es zum ersten Mal in den USA, in Hamtramck, Michigan, zu einer muslimischen Mehrheit im Stadtrat kam. Doch jetzt ist manch einer enttäuscht, dass der Stadtrat – mehrheitlich männlich und muslimisch besetzt – das Beflaggen von öffentlichen Gebäuden mit der Regenbogenfahne untersagt hat. Zahlreiche weitere Beispiele belegen eine bedenkliche Entwicklung.

Immer wieder verblüffend, wie effektiv sich eine kleine radikale Minderheit mit ihrer Agenda in der Öffentlichkeit breitmachen kann. Besonders erfolgreich sind in letzter Zeit gewisse Buchstabenaktivisten, ob trans-, queer- oder dragaffin, die einer an sich schon toleranten Gesellschaft beibringen wollen, noch toleranter zu sein. Davon ist nicht nur eine Mehrheit der Normalos langsam, aber sicher entnervt, auch Schwule und Lesben fühlen sich zunehmend vereinnahmt von den Lobbyisten der Queerness. Und es soll Eltern geben, die es unangemessen finden, wenn Kindern bereits im Vorschulalter beigebracht wird, wie schön bunt das Leben einer Dragqueen ist.

Was bei den einen noch Grummeln ist, wird bei anderen bereits handfester Protest. Am Internationalen Tag gegen Homophobie etwa entfernten Männer in Hannover die Regenbogenfahne, die man vor einem Supermarkt gehisst hatte.

Bedenklicher: Der Bundesverfassungsschutz hat vor wachsender „Queerfeindlichkeit“ von Islamisten in Deutschland gewarnt. „Das Feindbild LGBTQI+ weckt Emotionen, mobilisiert und soll zur Rückbesinnung auf eine eigene, ‚islamisch‘ konstruierte Identität in Abgrenzung zur als ‚verkommen‘ diffamierten liberalen, westlichen Gesellschaft dienen“, sagte ein Sprecher der Behörde der ARD. Wer hätte das vermutet?

In Österreich wiederum wäre es beinahe zu einem Anschlag auf die Regenbogenparade in Wien gekommen. Drei junge IS-Sympathisanten hätten einen Angriff “mit Messer oder Kfz” geplant, wird berichtet.

Heftig sind die Auseinandersetzungen mittlerweile auch in den USA. Viele Linksliberale hielten es 2015 für eine gute Sache, dass es, zum ersten Mal in den USA, in Hamtramck, Michigan, zu einer muslimischen Mehrheit im Stadtrat kam. Doch jetzt ist manch einer enttäuscht, dass der Stadttrat das Beflaggen von öffentlichen Gebäuden mit der Regenbogenfahne untersagt hat – ein Stadtrat, der mehrheitlich männlich und muslimisch besetzt ist.

Sollen Homosexuelle sich wieder verstecken müssen? Der muslimische Bürgermeister begründet das anders. Die Buchstabenaktivisten wollten ihre Agenda anderen aufzwingen – und man kann sich vorstellen, dass konservative Muslime von all der Buntheit wenig entzückt sind. Wen wundert das? Höchstens solche, die glauben, es gäbe Solidarität von Minderheit zu Minderheit: Man habe für das Recht auf Gebetsrufe gekämpft und erwartete nun eine Gegenleistung.

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Ganz im Gegenteil deuten sich neue Allianzen an: In Rockville, Maryland, demonstrieren Muslime und konservative Christen gemeinsam für den Schutz ihrer Kinder vor allzu bunten Lehren. Die identitätspolitischen Linken scheinen das Unheil selbst heraufzubeschwören, als dessen Opfer sie sich fühlen. All das, die liberale Naivität, erinnert an Michel Houellebecqs Roman über die friedliche Übernahme Frankreichs durch ein benevolentes Kalifat – zur klammheimlichen Erleichterung vieler, die das Leben im linksliberalen Milieu zu anstrengend finden.

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Doch tatsächlich sind solche neuen Allianzen ungemütlich, wenn man sich eine freie und offene Gesellschaft wünscht. Klüger wäre es, der liberale Mainstream würde sich langsam ebenfalls gegen all die Zumutungen wehren, die die Identitätspolitik bereithält. Ist es wirklich richtig und erträglich, dass sich ein Mann zur Frau erklären kann, nur weil er so ein Gefühl hat? Oder ist das nicht schlicht und ergreifend frauenfeindlich? Muss man sich nicht wehren gegen die Nötigung von Jugendlichen in den verwirrenden Jahren der Pubertät, über ihr „wahres“ Geschlecht nachzusinnen und irreversible Eingriffe in ihre Biologie zu erwägen? Auf eine Bewegung, die Minderjährige zu freiwilligen Körperverletzungen aufruft, kann man nicht anders als mit größtem Misstrauen reagieren.

Keine Angst vor dem zu erwartenden Shitstorm! Auf Schwule und Lesben als Bündnispartner kann man sich verlassen. Sie sind es längst leid, vor den Karren der queeren Propagandisten gespannt zu werden.


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17 Kommentare

  1. Tatsächlich haben auch viele atheistische Eltern dagegen demonstriert (Naturalisten, nicht die weichgespülten Humanisten).

    Damit wird es wirklich langsam unübersichtlich wer mit wem, wessen Feind meines Feindes und so weiter!

  2. Nicht so naiv wie die Liberalen sein.

    Auch wenn es Überschneidungen im Weltbild mit den Orientalen gibt, die gehören nicht in unsere westliche Welt. PUNKT!

  3. Vielleicht hat der ganze Wahnsinn mit den Flüchtlingen ja doch noch was Gutes. Die Grünen tolerieren ja jegliche Gewalt, die von moslemischen Migranten verübt wird, relativieren diese und solidarisieren sich immer mit den Tätern. Doch die innersten grüne Denkweise, pro trans, pro homo, pro Drogen usw. läuft der inneren Einstellung der Moslems ja total zu wider. Ganz speziell denen, die Frau Baerbock zur Zeit in großer Zahl einfliegen läßt. Archaische Stammeskrieger aus Afghanistan, die sind nicht nur vormittelalterlich sondern ach besonders brutal. Wenn diese Leute in genügend großer Zahl da sind, werden die sich in jedem Fall gegen die grünen Auswüchse wehren, nicht weil ihnen an Deutschland etwas liegt, nein, weil Trans, Homo, usw. zu den größten Feindbildern ihrer Religion gehören. Dann möchte ich die Grünen sehen, wenn es ihnen und ihren Anhängern überall an den Kragen geht, sie aber nichts dagegen sagen können, weil die Täter sind ja Moslems und damit gut und unantastbar. Bin aus die Erklärungen und Relativierungen gespannt und wie lange sie sie aufrecht halten werden. Werde dann auch wieder ÖRR Talkshows schauen, das wird ein Fest. Doch egal was sie sagen und wie sich sich stellen, die Geister die sie riefen werden sie nicht mehr los und es wird für sie und ihre Trans- und Homo-Freunde finsterer als im Mittelalter, leider auch für diejenigen, die bisher still und unauffällig ihre Lebensweise gepflegt haben ohne anders damit zu belästigen. Ganz sicher aber werden die Grünen diese Zeit nicht überstehen, so wäre diese unangenehme Kapitel damit beendet, dafür hat man dann aber eine gewalttätige, große Moslemgesellschaft im Lande, die wiederum ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen will. Ich denke immer noch besser als weiterhin grün!

  4. Was fängt man mit diesem Artikel jetzt an? Gestern stand im Stau ein REWE-Lieferdienst-Transporter vor mir. Das Logo mit der Regenbogebflagge und irgendwas von „Werten“ stand da drauf. Ich habe lange Zeit gehabt, darüber nachzudenken und mich aufzuregen. Ein Supermarkt suche ich nicht nach entarteten Perversitäten aus sondern nach Sortiment und Preis-Leistung. Die sexueller Orientierung ist mir da egal! Genau wie bei einem Autohersteller bis zum Handy. Das hat alles nichts mit dem Thema zu tun. Das zudem die sexuelle Andersartigkeit breit und überall zelebriert wird, obwohl es nur einen Promille-Satz betrifft, ist dem Thema Akzeptanz nicht unbedingt zuträglich. Grundsätzlich sage ich, wer was in seinen vier Wänden macht, glaubt und tut ist mir egal – solange Kinder und Tiere außen vor bleiben. In der galoppierenden Entartung unserer Gesellschaft ist aber auch das Wohl nur eine Frage der Zeit. Und das Thema Moslems ist jetzt auch nicht wirklich überraschend. Was fällt als nächstes auf? Das Muslime die größten Antisemiten sind, die es gibt? Fakt ist, Freiheit muss auch im öffentlichen Raum Grenzen und Regeln haben. Unser Wertefundament der westlichen Welt war mal erfolgreich und hat funktioniert. Die Erosion kommt daher, weil man jeden Mumpitz und Bodensatz sich entfalten und Raum dafür lässt. Das von der breiten Mehrheit getragene Wertkanon opfert man dafür. Man verlangt von keinem stringent die Anpassung und Eingliederung in unser System und so ist es möglich, das eigentlich inkompatibele Gruppen lokal sogar das Sagen bekommen. Entsetzt stellt der Mainstream dann aber fest, daß die konservativen wie Rechten Parteien wieder stärken Zuspruch erhalten. Kurzum: die Homosexuellen sollen sich ausleben, aber hinter verschlossenen Türen, genau wie der Rest der LGBTQ-Gruppe. Und auch Religion muss Privatsache bleiben. Öffentliche Bekenntnisse im Abendland nur, wenn es der hier vorherrschende und etablierte Glauben ist. Wem das nicht passt steht es frei, sich in andere Gefilde zu bewegen, in denen seine Orientierung die Mehrheit stellt. Oder?

  5.  entfernten Männer in Hannover die Regenbogenfahne“:
    Es gibt ein Online-Video dieser „Männer“. Da kann sich jeder ein Bild davon machen, welche „Männer“ das waren.
    Sehr gut Frau Stephan, dass Sie das hier nicht schreiben. Wir wollen nicht Wasser auf die Mühlen der Falschen leiten.

  6. Je schmaler das Gleis wird, obwohl die Schlagworte ja Diversität und Toleranz lauten, umso mehr Reibereien gibt es. Der Staat halte es mit dem alten Schlagwort „Jeder nach seiner Façon“. Das stammt von Friedrich II („ab 1772 König von Preußen und ab 1740 Markgraf von Brandenburg und somit einer der Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches“, vgl. wikipedia).

    • Als „Gegenleistung“ wollte der Alte Fritz aber die Akzeptanz des Staates und seiner Gesetze….nur dann galt obiger Satz….und sollte es noch heute tun.

  7. Nur völlig Verblödete (sprich: Linksgrüne) sind von dieser Entwicklung überrascht. Dass ich den Islam einmal gut finde, hätte ich nicht erwartet. Sollen sich beide Fraktion doch schön selbst dezimieren, den verbleibenden Rest kann man dann selbst erledigen.

  8. Ist es wirklich richtig, daß sich ein Mann zur Frau (Napoleon, Katze) erklären kann? Ich weiß nicht, wie ich es verhindern soll. Aber hier soll ja die Gesellschaft (ich) gezwungen werden, das auch so zu sehen. Deshalb muß dagegen vorgegangen und die asozialen Spinner in ihre Schranken gewiesen werden.

  9. Wo wird wahrscheinlich die Wahrheit näher liegen: Bei einer Tradition, die sich über Jahrtausende entwickelt hat, oder bei einer von einigen Sozialtheoretikern erfundenen Idee, die etwa 50 Jahre alt ist?

  10. Ist es wirklich richtig und erträglich? Nein, es ist bizarr und lächerlich bildungsfern. Die ganze Infragestellung wissenschaftlicher (und einer seit Menschengedenken global übereinstimmend gesellschaftlich-kulturellen) Definition von Geschlecht ist bizarr und entspringt einem bizarren und strikt selbstbezogenem Denken.

    Hier werden Psychologie und Biologie miteinander verwurstet, um den Protagonisten einer Randerscheinung Dominanz zu verschaffen und ihren Geltungsdrang zu befriedigen.

    Jeder Politiker, der sich davon (von dem Leugnen von biologischen Tatsachen) nicht klar und deutlich abgrenzt hat keine Eignung für das Amt, egal aus welchen Gründen er oder sie diesen Schwachsinn auch nur ansatzweise gelten lässt.

    Dass Homosexualität gesellschaftlich anerkannt und enttabuisiert wurde ist richtig und gut, und entspricht dem Gleichheitsgrundsatz.

    Es sind aber nicht manche Gleicher als andere, und schon gar nicht die narzisstische, affektierte und aufgegeilte Exotenparade, die sich Namen von Geschlechtsteilen gibt und sich in clownesker Verkleidung an Kinder ranwanzt.

    Kontraproduktiv ist, dass es im Nebeneffekt das Image aller queeren Menschen und der normalen Homosexuellen beschädigt und es wieder in genau die Richtung lenkt, aus der es endlich entschwunden ist. Schon aus diesem Grund ist es Zeit, dass Schwule und Lesben sich von denen und ihren kruden Ansprüchen klar abgrenzen.

  11. Ich kenne persönlich nur 2 Schwule, daher mögen meine Beobachtungen zu dem Thema wenig repräsentativ sein.
    Die beiden sind nicht einfach genervt.
    Sie fühlen sich regelrecht diffamiert durch Medien, die Homosexuelle als narzisstisch durchgeknallte, erotisch fixierte Paradiesvögel darstellen und nicht als die normalen, kompetenten, steuerzahlenden Mitglieder der Gesellschaft mit normalen Berufen, die sie sind und als die sie gesehen werden wollen.
    Ferner fürchten sie, daß das Pendel zurückschwingt, wenn die Leute derart genervt sind, daß man sich besser nicht als Schwuler zu erkennen gibt, weil einem sonst Aggressionen entgegengebracht werden.

    Besonders alarmieren sollte die Instrumentalisierung der Trans-Ideologie zur Entmachtung der Eltern.
    Den Kindern werden vermeintliche Rechte angehängt, deren Garantierung der Staat dann als Legitimation nutzt, die Kindererziehung zum Zweck der Indoktrination im Sinne der Regierung vollständig unter Kontrolle zu bringen.

  12. In Frankfurt will die Muslimbruderschaft eine riesige Moschee bauen lassen und die Stadt zum islamistischen Zentrum machen! Wer jetzt noch immer nicht aufgewacht ist, dem ist nicht mehr zu helfen!

  13. Da kann man auch in Deutschland auf eine neue Allianz gespannt sein.

  14. „Ist es wirklich richtig und erträglich, dass sich ein Mann zur Frau erklären kann, nur weil er so ein Gefühl hat?“
    Nein, es ist nicht schlimm. Er soll bloß andere Frauen mit seinen Empfindlichktein in Ruhe lassen. Nur, weil sich jemand als Frau fühlt, ist noch keine Frau verpflichtet, mit dieser Person Umkleide und Dusche zu teilen.

    • Kann ich glaubwürdig behaupten, mir schmeckt Schokoladeneis genau wie Ihnen?
      Nein?
      Wie kann dann aber jemand der keine Frau ist wissen, wie sich eine Frau fühlt?
      Also ich wäre schon froh, wenn ich Frauen immer verstehen könnte.
      Kurzum, wenn ein Mann sagt, er fühle sich wie eine Frau, ist das ausgemachter Unsinn, weil er genau das als Mann gar nicht wissen kann.
      Er könnte lediglich meinen, dass sich Frauen -ganz abgesehen von der absurden Verallgemeinerung- so fühlen würden wie er.

      • Herr Palusch, ich würde sogar behaupten, dass unterschiedliche Frauen sich auch unterschiedlich fühlen.

        Nicht jede Frau kann nachvollziehen, was andere an Stöckelschuhen und der Betonung ihres Sexappeals so toll finden. Nicht jede Frau kann nachvollziehen, was andere so toll daran finden, mit Bohrmaschine und Kreissäge zu arbeiten und mit verdreckter Arbeitskleidung herumzulaufen. Nicht alle Frauen finden Kinder süß, und nicht alle wollen Karriere machen. Wie auch bei Männern, ist das Spektrum individueller Persönlichkeit und Präferenzen unendlich groß.

        Schon diese Aussagen (z.T. auch von Therapeuten gehört) „die eigene Weiblichkeit entdecken“ fand ich stets lächerlich. Denn als Frau ist man viel mehr als nur ein Wesen mit weiblichen Geschlechtsteilen und kann glücklich werden, wie man will und nicht wie andere Weiblichkeit definieren.

        Vielleicht ist das auch nur Begriffsbingo. Jedenfalls scheint mir, dass der Begriff Weiblichkeit und Frau (und analog Männlichkeit und Mann) nicht einander bedingen sondern zwei völlig verschiedene Zustände beschreiben. Der eine ein Gefühl und der andere das biologische Geschlecht.

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