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Tag der Deutschen Industrie

„1942 in den Bundestag“ – Dorothee Bär blamiert sich vor der deutschen Industrie

22.06.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Die Frau, die für Deutschlands Digitalisierung sorgen soll, offenbart am "Tag der deutschen Industrie" eine erstaunliche Zahlenschwäche. Die deutsche Wirtschaft erfährt so immerhin, wie (un)wichtig der Bundesregierung die Digitalisierung wirklich ist.

Dorothee Bär ist bekanntlich „Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung“. Und „Digital“ bedeutet die Vermittlung von Information durch Zeichen, in der Regel durch Zahlen. In jüngerer zeit ist die Fachkompetenz der Staatsministerin fürs Digitale infrage gestellt worden. Nun hat Bär  ausgerechnet beim heutigen Tag der Industrie (digitalisiert: #TDI21) einen neuen Anlass geliefert, ihre Kompetenz im Umgang mit Zahlen kennenzulernen.

Ihr Auftritt dort war, nun ja, gelinde gesagt, peinlich. Im vordigitalen Zeitalter wäre so ein Auftritt vielleicht nicht weltöffentlich geworden, und die wenigen Zuhörer im Raum hätten ihn nach einem Moment der Fremdscham vielleicht schnell vergessen. Aber ohne Digitalisierung gäbe es auch keine Staatsministerin Bär…  Also bleibt ihr Auftritt bis auf weiteres in den Tweets des Bundesverbands der deutschen Industrie abrufbar.  

Der Auftritt ist kurz, Bär hat nichts zu sagen, aber auch das liest sie zunächst ab. Umso wirrer die Worte, die ihr dann beim Versuch, doch nicht abzulesen, über die Lippen kommen: irgendwas über Corona und Digitalisierung und vor allem „Herausforderung“. Sie redet von Leuten, die wegen Corona mit Technologien arbeiten mussten, „auch diejenigen, die der Meinung waren, dass sie das nimmer brauchen in ihrem Leben, und da klage ich auch garniemanden an, ich kann das pro domo auch für den ein oder anderen Kollegen in unseren Reihen sagen, der sich wahrscheinlich nie, als er“ – sie fuchtelt suchend mit den Armen – „keine Ahnung, 1942 in den Bundestag das erste Mal gewählt wurde, ich übertreibe, oder 1957, gedacht, er macht nochmal ne Videokonferenz … ich wollt’ sagen vor 42 Jahren, Pardon.“ 

Und dann redet sie einfach weiter, ohne dass man sagen könnte, was sie da nun eigentlich gesagt habe – irgendwas mit „rasantem digitalem Wandel“ kam noch vor und „gemeinsam neue Wege beschreiten“ (das hat sie dann wieder abgelesen). 

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Die zuhörenden Vertreter und Gäste des BDI, also die Crème der deutschen Industrie, hat aber trotzdem viel gelernt aus diesem Auftritt. Man weiß spätestens jetzt, wie wichtig diese Bundesregierung die immer wieder in Sonntagsreden beschworene Aufgabe der Digitalisierung wirklich nimmt, dass man diese keiner geringeren als Dorothee Bär persönlich anvertraut. 

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